"Ein paar Jahre vergehen ja schnell, aber irgendwann wird es so sein", sagte Mateschitz im Interview mit dem "sid".
Am kommenden Samstag beginnt für den sächsischen Klub mit dem Heimspiel gegen den VfR Aalen (13 Uhr) das Unternehmen 2. Liga, nach dem Durchmarsch durch Liga drei soll auch das Bundesliga-Unterhaus nur eine Zwischenstation sein. Auch wenn Mateschitz nicht von einem "Pflichtaufstieg" sprechen will.
"Natürlich braucht man ambitionierte Ziele und sportlich gesehen, wäre es auch sicherlich kein Nachteil, wenn wir möglichst rasch in die erste Liga kommen", betonte der 70-Jährige: "Anderseits brauchen Dinge auch ihre Zeit und Konsolidierungsphasen."
Ähnlich äußerte sich auch Trainer Alexander Zorniger: "Wer von uns den Durchmarsch erwartet, verkennt die Realitäten. Wir sind Aufsteiger, haben keine fertigen Stars dazugeholt, sondern Jungs, die sich mit und bei uns weiterentwickeln sollen."
Rekordtransfer Massimo Bruno
Erst in der vergangenen Woche sorgten die Leipziger aber wieder einmal für Aufsehen. Erst am Freitag war bekannt geworden, dass der von Mateschitz' Getränkekonzern finanzierte Klub auf dem Transfermarkt zugeschlagen hat. Für angeblich fünf Millionen Euro plus Prämien verpflichteten die Leipziger das belgische Talent Massimo Bruno und verliehen ihn anschließend an die Salzburger Red-Bull Filiale.
Es passt zur Strategie. Mateschitz will wie mit seinem Getränkeunternehmen auch mit RB Leipzig ganz hoch hinaus. Mittelfristig sollen selbst die Bundesliga-Topteams Bayern München und Borussia Dortmund zu direkten Konkurrenten werden: "Wenn wir das nicht irgendwann einmal wollten, sollten wir den Fußball besser an den Nagel hängen."
Mateschitz lässt Kritik kalt
Die immer wieder geäußerten Vorbehalte am Leipziger Geschäftsmodell lassen den Milliardär kalt. Zweifel würden nicht zu seinen ausgeprägten Charaktereigenschaften zählen, betonte er. Viel eher hätten die Kritiker ihn in seinem Wirken bestärkt. Die Zahl seiner Gegner sei ohnehin gering, eine generelle Ablehnung könne er nicht erkennen.
"Deutschlandweit war das nie ein Thema, außer innerhalb einiger Klubs und innerhalb einiger Medien", betonte Mateschitz: "Aber auch dort beschränkt sich das auf eine relativ geringe Anzahl von Personen, die wahrscheinlich auch schon in ihrer Grundhaltung dafür sind, dass sie dagegen sind."
Testspiele wegen Fans abgesagt
Gleich mehrere deutsche Vereinen hatten in den vergangenen Jahren nach Protesten von Teilen ihrer eigenen Fans Testspiele gegen die Leipziger abgesagt. In der Vorbereitung auf die Zweitligasaison testete das Team von Trainer Zorniger und Sportdirektor Ralf Rangnick zumeist gegen internationale Mannschaften. Das Spiel gegen den französischen Meister Paris St. Germain mit Topstürmer Zlatan Ibrahimovic (4:2) bildete dabei vor etwas mehr als einer Woche den Höhepunkt.
Abgehakt hat Mateschitz inzwischen den Streit mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) um die Spielberechtigung für die 2. Liga. Erst nach wochenlangen Diskussionen und Nachbesserungen durch die Leipziger erteilte die DFL die Lizenz. "Das ist Schnee von gestern. Wir haben einen Konsens gefunden, der offensichtlich für beide Seiten zufriedenstellend war, und so sollte es gut sein", betonte er.
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