"Das war keine Verbannung"

Von Daniel Reimann
Gerhard Poschner lässt den Straversetzten die Chance auf ein Comeback offen
© getty

Nach der Geldstrafe und Zwangsversetzung für fünf Spieler spricht Gerhard Poschner gegenüber SPOX Klartext. Der Sport-Geschäftsführer von 1860 München fordert eine bessere Einstellung, lässt den Versetzten aber alle Türen offen. Einfluss auf seine sportliche Planung hätten die jüngsten Entwicklungen jedoch nicht.

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Am Montag, einen Tag nach der enttäuschenden 0:3-Heimpleite gegen RB Leipzig ließ 1860 München die Bombe platzen: Fünf Spieler, darunter Torwartoldie Gabor Kiraly und Jung-Kapitän Julian Weigl wurden "vorläufig in das Regionalliga-Team der Löwen versetzt". Zudem setzte es eine Geldstrafe in unbekannter Höhe.

Grund für die Maßnahme war laut "Bild"im Fall Kiraly seine Auseinandersetzung im Leipzig-Spiel mit Gary Kagelmacher und im Fall der anderen Vier ein nächtlicher Ausflug. Das Quartett sei am Tag nach der 2:3-Niederlage von Kaiserslautern bis in die Nacht unterwegs gewesen, ein Taxifahrer berichtete angeblich von Lästereien über den Verein.

Poschner fordert "120-prozentige Einstellung"

Nun trainieren alle fünf bei der U 21 mit. Von einer "Verbannung" will Geschäftsführer Sport Gerhard Poschner jedoch nichts wissen: "Das war keine Verbannung. Es ist eine temporäre Versetzung", stellte er im Gespräch mit SPOX klar.

Folgerichtig hält Poschner den Straftätern die Tür zurück ins Profiteam offen: "Es kommt auf jeden einzelnen Spieler an, welche Einstellung er tagtäglich auf dem Platz zeigt. Es bedarf einer 120-prozentigen Einstellung zum Beruf, zum Verein und zur Mannschaft. Dann regelt sich das ganz schnell von alleine."

Kein Einfluss auf Kaderplanung

Ein zeitnahes Comeback im Profiteam scheint also für alle fünf Strafversetzten in Aussicht zu stehen. Dafür spricht auch, dass Poschner trotz dieser Entwicklung seine sportliche Planung nicht ändern werde. Auf die Frage, ob die Versetzung besagte Spieler Einfluss auf mögliche Neuzugänge habe, antwortete er mit einem klaren "Nein".

Gleichzeitig bietet die vorübergehende Degradierung jungen Spielern die Chance, sich beispielsweise für den Kader im Pokalspiel gegen Holstein Kiel (So., 14.30 Uhr im LIVE-TICKER) aufzudrängen: "Jeder hat jeden Tag die Möglichkeit, sich zu beweisen. Wenn sich jemand absolut dafür empfiehlt, dann wird das registriert."

Ob hingegen eine Rehabilitierung des Quintetts zum Pokalspiel bereits möglich sei, ließ Poschner offen und verwies auf die Entscheidungen des Trainerteams. Ersatzkeeper Vitus Eicher erhielt bereits in der U 21 eine neue Chance, als er am Dienstag gegen die Amateure des FC Bayern im Grünwalder Stadion auflief (1:3).

Eigenes Stadion? "Jeder wünscht sich ein Zuhause"

Poschner selbst war im Stadion und zeigte sich hinterher begeistert von der Kulisse: "Die Stimmung war sehr beeindruckend. Das beweist einfach, wie groß die emotionale Bindung der Fans zu Sechzig ist. Das ist nicht alltäglich, das ist etwas Besonderes."

Gleichzeitig zeigte er Verständnis für die Sehnsucht vieler 1860-Anhänger nach einem eigenen Löwen-Stadion: "Jeder Fan wünscht sich ein eigenes Zuhause."

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