"Im Anschluss an die gestrige Pressekonferenz [...] habe auch ich im Nachhinein überlegt, ob ich noch die richtige Besetzung für das Präsidentenamt beim FC Erzgebirge Aue bin und genügend Zeit dafür aufbringen kann, die es benötigt, um die wichtigen Aufgaben für die Zukunft bewältigen zu können", sagte Lässig in einer Erklärung auf der Vereinshomepage.
"Leider hat auch die Stimmung in den Sozialen Medien mit dazu beigetragen, dass diese Zweifel so sehr überwiegen, dass ich mit sofortiger Wirkung von meinem Ehrenamt als Präsident des FC Erzgebirge Aue zurücktrete und den Weg frei mache für einen Neuanfang im Vorstand", hieß es dort weiter.
Mit den nächsten Schritten werde sich nun der Aufsichtsrat beschäftigen, teilte der Verein auf "SID"-Anfrage mit. Lässig stand seit Oktober 2012 an der Spitze des Vereins und ist gleichzeitig auch Geschäftsführer des Trikotsponsors.
Lässig zuletzt noch trotzig
Dabei hatte er sich am Montag noch kämpferisch gegeben. "Der Präsident hat in Aue immer noch das Sagen", hatte er betont und sich auch über die Aussagen von Aufsichtsratsschef Frank Vogel geärgert.Vogel, gleichzeitig Landrat des Erzgebirgskreises, hatte nach dem 0:3 gegen Fortuna Düsseldorf offenbar eigenmächtig und ohne Absprache erklärt, handeln zu wollen.
Wegen der Aussagen Vogels hatte am Montag auch bereits Vizepräsident und Sportvorstand Stopp seinen Rücktritt erklärt. Durch das Vorpreschen Vogels sei die eigentlich dem Vorstand vorbehaltene Trainerfrage bereits entschieden gewesen. Stopp sprach von "Kompetenzbeschneidungen".
Erste vier Spiele allesamt verloren
Der notwendig gewordene Neuanfang kommt aus sportlicher Sicht zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Nach vier Niederlagen in den ersten vier Spielen stehen die Sachsen mit null Punkten und 1:10 Toren am Tabellenende.
Nun muss schnellstmöglich ein neuer Trainer gefunden werden, doch wer die Verpflichtung tätigen soll, ist noch ungewiss. Ein Beratergremium mit ehemaligen Aue-Profis wie Enrico Kern soll bei wichtigen Entscheidungen zwar einbezogen werden, ohne Präsident und Sportvorstand könnte die Trainersuche allerdings schwieriger werden als ursprünglich geplant.
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