Kurioser Nebeneffekt: Leipzig (20 Punkte) ist nach 13 Spieltagen auf Rang sechs der schlechteste Aufsteiger, weil Darmstadt (Rang 2/23) und auch der 1. FC Heidenheim (Rang 5/20) bislang noch effizienter auftraten.
Trainer Zorniger nahm nach dem Abpfiff kein Blatt mehr vor dem Mund. "Wir waren ungewohnt langsam im Denken und Handeln. Insgesamt haben wir in der Defensive zu zögerlich reagiert", sagte der Coach, der schon mit dem mageren 0:0 im letzten Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht zufrieden war.
Grund für den Rückschlag bei den Lilien war wieder mal die fehlende Durchschlagskraft im Sturm. Zwar pressen die Sachsen wie kein zweites Team und treten körperlich präsent auf, doch bei Ballbesitz vor dem gegnerischen Strafraum fällt den Bullen nicht mehr viel ein - diese Tendenz war schon bei den letzten Spielen zu erkennen.
"Aufbauspiel sehr fehlerhaft"
"Im Spiel nach vorne hatten wir Räume, die aber nicht genutzt wurden. Unser Aufbauspiel war sehr fehlerhaft", räumte Zorniger ein. Auch die Einwechslungen von Daniel Frahn für Terrence Boyd und Zsolt Kalmar für Marvin Compper Mitte der zweiten Halbzeit brachten nicht die erhoffte Wende. Im Gegenteil, Keeper Fabio Coltorti musste in der 69. Minute erneut gegen Dominik Stroh-Engel klären. Der Darmstädter Torjäger hatte bereits in der Anfangsphase das 1:0 (5.) erzielt.
"Darmstadt hat das frühe Tor in die Karten gespielt, denn anschließend haben sie das gemacht, was sie so erfolgreich macht: verteidigen und den Gegner weit vom Tor halten", sagte Leipzigs Mittelfeldspieler Rani Khedira. "Wir sind zu Recht in Rückstand geraten. Dann wird es natürlich schwer, gegen so eine kompakte Mannschaft durchzukommen", sagte Dominik Kaiser.
Sonnenschein in Darmstadt
Bei 98 herrschte indes eitel Sonnenschein. "Es hat heute viel gepasst. Wenn man so wenig Torchancen des Gegners zulässt, dann hat man viel richtig gemacht. Das frühe 1:0 hat uns natürlich auch in die Karten gespielt. Insgesamt war das schon top heute", meinte Trainer Dirk Schuster bei Sky.
Zwei Wochen haben die Bullen nun Zeit, die Dämpfer zu verarbeiten. Am 23. November geht es in der Liga zu Hause gegen St. Pauli weiter. Zwischendurch wartet ein hochkarätiger Testspielgegner. Am 15. November ist der russische Erstligist Rubin Kasan zu Gast in der Messestadt (13.00 Uhr).
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