"Das sind zwei ganz wichtige Spiele", sagte Leipzigs Trainer Achim Beierlorzer, der aber auf Teufel komm raus das Wort Aufstieg vermeiden wollte. Stattdessen meinte der Fußballlehrer etwas umständlich: "Wenn wir jetzt noch rechnerisch unterwegs sein wollen, sind das zwei Mannschaften, die vor uns stehen. Zu denen wollen wir natürlich den Abstand verkürzen."
Man werde jetzt aber nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen, sondern sich ganz auf Kaiserslautern konzentrieren, betonte Beierlorzer und verbreitete für RB ungewohnt leise Töne. Doch die Situation in der Liga gibt durchaus Anlass zur Hoffnung. Sechs Punkte Rückstand haben die Sachsen auf den Relegationsplatz bei noch sechs ausstehenden Spielen, sieben auf den Zweiten Lautern.
Drucksituation scheint gelöst
Was für den Brauseklub spricht, ist der gute Trend der vergangenen Wochen. In den letzten vier Spielen gelangen drei Siege. Zudem können die Leipziger mittlerweile befreit aufspielen. Rangnick hat den Spielern den Druck genommen, und Trainer Beierlorzer wirkt spätestens seit der Absage von Wunschtrainer Thomas Tuchel deutlich gelöster.
Auch der dänische Nationalspieler Yussuf Poulsen sieht sein Team mittlerweile in einer günstigen Ausgangsposition. Vor dem Spiel auf dem Betzenberg sagte er: "Wir haben dort nichts zu verlieren. Lautern hat den großen Druck und muss gewinnen, um den zweiten Platz zu halten. Wir können befreit aufspielen und Vollgas geben."
Zusätzlichen Auftrieb erfuhr die Mannschaft durch den ersten Auswärtssieg des Jahres 2015 am vergangenen Wochenende beim VfL Bochum. Endlich ist auch diese Last von den Schultern. "Der Sieg tat der Mannschaft unheimlich gut, weil viele vorher schon gesagt haben, RB könne auswärts gar nicht mehr gewinnen", sagte Beierlorzer.
Ibisevic definitiv kein Thema
Nach dem Trubel um das mögliche Kommen von Tuchel scheint die Klubführung auch verstärkt darauf zu achten, dass keine unnötige Unruhe aufkommt. Am Samstag trat Sportkoordinator Frank Aehlig eigens vor die Presse, um Spekulationen zu entkräften, Vedad Ibisevic vom VfB Stuttgart werde kommen. Da sei definitiv nichts dran. Man wolle so "auch nach Innen" und gegenüber Spielern, mit denen man gerade verhandelt, für klare Verhältnisse sorgen, so Aehlig.
Beim 1. FC Kaiserslautern hinterließen die neuen Töne aus Leipzig keinen sonderlichen Eindruck. Trainer Kosta Runjaic sagte vor dem Spiel am Montag selbstbewusst: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unsere gewohnte Leistung vor den eigenen Fans wieder auf den Platz bringen und die Bullen bei den Hörnern packen können."
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