"Ich sehe das sehr kritisch. Erst hieß es: Wir brauchen neue Identifikationsfiguren. Der Klub hat zu Recht auf Talente aus der Region gesetzt. Noch am letzten Spieltag hieß es, man wolle diesen Weg mit jungen Spielern weiter beschreiten", monierte Sippel in der Sport Bild: "Jetzt, gute vier Wochen später, werden Lauterer Jungs wie Willi Orban oder Dominique Heintz - beide U-21-Nationalspieler - für relativ wenig Geld abgegeben."
Parallel werde "an der Verpflichtung von Daniel Halfar, ein guter Spieler, mit dem ich befreundet bin, der aber älter ist als ich, gearbeitet. Wie willst du das den Fans und vor allen Dingen auch den Spielern, die noch da sind, vermitteln? Dieses Verhalten kann ich nicht verstehen. Trotzdem hoffe ich, dass wir in der nächsten Saison die Kurve kriegen."
Sippel über Abschied: "Enttäuschend und traurig"
Weiter stellte Sippel klar: "Die Verhaltensweise des Vereins ist für mich nach wie vor unerklärlich. Ich bin seit 17 Jahren Spieler des 1. FC Kaiserslautern. Dass man mich dann wegschickt, habe ich bis heute nicht verstanden. Das war alles schon sehr enttäuschend und traurig. Im Januar hat mir Markus Schupp zwischen zwei Trainingseinheiten mitgeteilt, dass mein Vertrag nicht verlängert wird."
Der Sportdirektor habe ihm lediglich gesagt, dass man den Verjüngungsprozess der Mannschaft weiter durchziehen wolle. "Diese Mitteilung traf mich völlig unvorbereitet und überraschend. Weil ich am Vortag noch mehrere Stunden mit Stefan Kuntz Golf spielen war. Da hatten wir ausgemacht, dass wir uns nach der Rückkehr aus dem Trainingslager wegen meines neuen Vertrages zusammensetzen", so der einstige U21-Nationalspieler.
Jetzt freue er sich zunächst auf Gladbach, dennoch sprach Sippel bereits über die Rückkehr zum FCK: "Ich denke, dass ich eines Tages nach Lautern zurückkehren werde. Ich bin mit 27 im besten Torwart-Alter und gehe davon aus, dass dann nicht mehr die Personen in der Vereinsführung Verantwortung tragen, die jetzt noch am Ruder sind. Die zweite Liga ist den Fans in Kaiserslautern auf Dauer nicht zu vermitteln. Im nächsten Jahr wird der Aufstieg viel schwerer als in der abgelaufenen Saison."
Tobias Sippel im Steckbrief