"Der Antrag hat mit der gemeinsamen zentralen Vermarktung der medialen Rechte ebenso wenig zu tun wie mit der Forderung nach Einzelvermarktung oder mit der Aufkündigung der Solidargemeinschaft", hieß es in einer Stellungnahme der Kiezkicker.
Die Hamburger erklärten weiterhin: "Das bestehende System steht nicht zur Disposition und wird vom FC St. Pauli ausdrücklich unterstützt. Es geht um Chancengleichheit und die Integrität des Wettbewerbs."
Paulis Vorstoß greife "vielmehr - völlig unabhängig von der Ligazugehörigkeit eines möglicherweise betroffenen Klubs - die Diskussion auf, ob - zusätzlich zu den bisher rein sportlichen Kriterien (Abschlussplatzierung der Vorjahre) - weitere geeignete Kriterien für die Verteilung des Fernsehgeldes in Bundesliga und 2. Bundesliga in Frage kommen, was viele Vereinsvertreter seit langem fordern."
50+1 "integraler Bestandteil"
Hauptbeweggrund des Pauli-Vorschlages sei die Stärkung der 50+1-Regel, "weil diese integraler Bestandteil des deutschen Fußballrechts und der Garant für die Grundwerte des deutschen Fußballs ist. Sie steht für die traditionellen Werte des deutschen Fußballs und soll ihn davor bewahren, zum Spielball interessierter, finanzkräftiger Einflussnehmer von Außen zu werden."
Die Zweitligisten wollen am 1. Dezember in Frankfurt/Main über den Antrag des FC St. Pauli beraten, der am Wochenende für großes Aufsehen gesorgt hatte. Die Initiative für das Treffen geht vom FSV Frankfurt aus.
Eine Änderung der derzeitigen Regel würde den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim sowie ab 2017 Hannover 96 betreffen. Am 2. Dezember findet im Frankfurter Marriott-Hotel die Mitgliederversammlung der 36 Profiklubs statt.
Das Vorpreschen des Millerntor-Klubs hatte ein sehr geteiltes Echo gefunden, viele Klubs hatten das Ansinnen abgelehnt. Nach kicker-Informationen werden sich die Zweitliga-Vertreter nicht hinter den St.-Pauli-Antrag stellen. Möglicherweise wird auch über eine Modifizierung des Antrages diskutiert.
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