Nach seinem insgesamt siebten Aufstieg als Trainer wird Ralf Rangnick sein Amt wieder abgeben. Im Interview mit Sport1 sieht er das Team allerdings auch bei Nachfolger Ralph Hasenhüttl in besten Händen. "Der Teamspirit und die Geschlossenheit, die uns vor allem auch in der letzten Saison ausgezeichnet haben, wollen wir aufrechterhalten. Und dazu werden wir sicherlich auch einen der jüngsten Kader der Bundesliga stellen. Damit halten wir ganz klar und konsequent an unserer Philosophie fest", fasst er die Zwischenziele zusammen.
Dennoch ist sich Rangnick bewusst, dass ein ähnlicher Erfolg wie mit der TSG 1899 Hoffenheim 2008 kaum wiederholbar ist. Damals führte er den Aufsteiger aus Sinsheim direkt zur Herbstmeisterschaft. "Die Bundesliga ist für viele unserer Spieler Neuland", so Rangnick, der tief stapelt: "Das ist meiner Meinung nach sicherlich in dieser Form nicht zu wiederholen."
"Viel ruhiger und sachlicher geworden"
Derzeit stehe man im Austausch mit Hasenhüttl bezüglich der Kaderplanung, von rund 50 Millionen Euro als Investitionskapital war zuletzt die Rede. Ein Dementi bezüglich der Summe vermied Rangnick, deutete aber auch an: "Sportlich gesehen werden wir in den nächsten Wochen und Monaten alles darauf ausrichten, um konkurrenzfähig zu sein."
Doch geht es beim Projekt RB Leipzig nicht nur um die Konkurrenz - sondern auch um die Salonfähigkeit. Viele Fans und Klubs sehen den Aufstieg des von Red Bull finanziell stark unterstützten Klubs skeptisch. "Emotionen gehören zum Fußball einfach dazu - und damit haben wir alle ja auch überhaupt kein Problem", beschwichtigt Rangnick, weiß aber auch um die Kritik: "Es ist schon in der letzten Saison deutlich ruhiger und sachlicher geworden."
"Leipzig hat Erstliga-Fußball verdient"
Für ihn sei entscheidend, dass "immer mehr Menschen unseren Weg verstehen und unsere Arbeit respektieren." Zudem, so Rangnick, sei der Bundesliga-Fußball wichtig für Region und Stadt: "Leipzig hat Erstliga-Fußball verdient. Diese Stadt wird dadurch noch mehr in den Fokus rücken und viele Besucher positiv überraschen."
Besonders ein Event hat es ihm angetan: "Die Aufstiegsparty auf dem Marktplatz hat noch einmal eindrucksvoll bewiesen, wie euphorisch und stark die Menschen der Stadt und Region hinter uns stehen."
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