"Ich sehe mit Sorge, dass die Eskalation nach außen getragen wird. Ich sage bewusst: Das gilt besonders für den Trainer. Wichtig ist, dass man Konflikte intern klärt", sagte er und ergänzte: "Für den Trainer gilt es, sich auf das zu konzentrieren, wofür wir ihn geholt haben."
Luhukay hatte nach dem 1:2 des Bundesliga-Absteigers gegen den 1. FC Heidenheim am vergangenen Sonntag das zerrüttete Verhältnis zwischen sich und Sportvorstand Jan Schindelmeiser öffentlich gemacht. "Es ist schon richtig, zwischen uns ist es wenig harmonisch", sagte er. Der Trainer ist mit den Transfers des zwei Monate nach ihm verpflichteten Schindelmeiser unzufrieden.
"Wir haben nicht den Kandidaten gesucht, den alle mögen"
Er wolle sich nicht direkt einmischen, betonte Porth, Personalvorstand beim Daimler-Konzern. "Der Vorstand ist für das operative Geschäft zuständig", sagte er, machte aber deutlich, dass er auf das "professionelle Verhalten beider Parteien" hoffe: "Es gibt ein gemeinsames Ziel, da muss jeder seine Aufgabe erfüllen." Über Luhukay sagte er explizit: "Der Trainer ist Angestellter des Vereins, er sollte da ein bisschen disziplinierter vorgehen. Sein Vorgesetzter ist der Sportvorstand."
Luhukay hatte unter anderem bemängelt, dass Schindelmeiser junge und unerfahrene Spieler verpflichtet habe und sich der Kader des VfB aus Spielern aus 15 Nationen zusammensetze. "Das ist für mich kein Kritikpunkt", konterte Daimler-Vorstand Porth, "in Sindelfingen haben wir 145 Nationen und bauen trotzdem die besten Autos".
Gleichzeitig stärkte Porth dem umstrittenen Präsidentschaftskandidaten Wolfgang Dietrich den Rücken. Dieser sei "eindeutig" der richtige Mann für den Posten. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", sagte Porth, aber Dietrich kenne sich im Sport gut aus und sei ein erfolgreicher Unternehmer: "Wir brauchen einen mit Ecken und Kanten, der auch mal durchgreift. Wir haben nicht den Kandidaten gesucht, den alle mögen."