Löwen-Repräsentanten mit Presseboykott

SID
Hassan Ismaik und 1860 München rutschen von einem Skandal in den nächsten
© getty

Der kriselnde Zweitligist 1860 München hat am Freitagabend einen Presseboykott verkündet. "Sämtliche Repräsentanten der Löwen sowie die 1860-Lizenzmannschaft stehen bis auf Weiteres nicht für Interviews und Gesprächsanfragen aller Medien zur Verfügung", hieß es in einer Mitteilung auf der Homepage.

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Die "grundsätzlichen, medienrelevanten Verpflichtungen der DFL" wolle man aber respektieren und erfüllen. In einem Facebook-Post hatte Investor Hasan Ismaik am Vortag in einer beispiellosen Attacke auf seiner Facebook-Seite die Berichterstattung "in regionalen und überregionalen Medien" über den deutschen Meister von 1966 "despektierlich, unverschämt und verlogen" genannt. Ismaik sieht eine "Lügenkampagne" von "charakterlosen Menschen".

Hintergrund ist auch die Reaktion der kritischen Öffentlichkeit auf die Entlassung von Trainer Kosta Runjaic. Der jordanische Geschäftsmann hatte Runjaic am Dienstag nach nur 144 Tagen, über den Kopf von Sportdirektor Thomas Eichin hinweg, entlassen und Eichin als Geschäftsführer abberufen.

Ismaik will gegen eigene Leute vorgehen

Ebenso prangerte er Misstände bei den Münchnern an. "Es gibt Leute im Verein, die Korruption und Plünderung unterstützen - ich werde mit allen Mitteln dagegen vorgehen", schrieb Ismaik weiter. "Ich werde bis zu meinem letzten Atemzug für den TSV 1860 kämpfen", kündigte er an, "um alle Machenschaften in diesem großartigen Verein aufzudecken."

Er sei fest davon überzeugt, "dass Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit am Ende siegen werden", betonte Ismaik: "Und ich kämpfe für ein besseres 1860, weil ich inzwischen kein Investor mehr bin, sondern ein großer Löwen-Fan." Es sei seine "Lebensaufgabe", den Anhang glücklich zu machen, "weil ich weiß, wie ihr seit Jahren leidet".

Im Hintergrund lässt der Jordanier derweil nach einem neuen Trainer fahnden. Medienberichten zufolge möchte Ismaik einen Teammanager nach englischem Vorbild verpflichten, was die Position von Sportdirektor Thomas Eichin weiter schwächen würde. Mögliche Kandidaten sind Armin Veh, der frühere Schalke-Coach Roberto Di Matteo oder Avram Grant, der wie Di Matteo einst den FC Chelsea coachte. Laut tz und Münchner Merkur könnte aber auch Horst Heldt als Sportdirektor in Frage kommen.

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