VfB gliedert Profiabteilung aus

SID
02. Juni 201709:03
Der VfB Stuttgart gliedert die Profi-Abteilung ausgetty
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Das "Jahrhundertprojekt" des VfB Stuttgart steht. Elf Tage nach der viel bejubelten Bundesliga-Rückkehr haben sich die Mitglieder mit breiter Zustimmung für die Ausgliederung der Abteilung Profifußball aus dem Gesamtverein entschieden.

Damit ist eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft des Klubs gelungen. 84,2 Prozent der Stimmen entfielen auf die Ausgliederung, das Ergebnis wurde am Donnertag um 22.25 Uhr unter lautem Applaus verkündet.

"Das ist ein historischer Tag für den VfB", sagte Aufsichtsratschef Martin Schäfer. Präsident Wolfgang Dietrich, der über Monate für das Projekt geworben hatte, habe "mit seinem Team Unmenschliches geleistet", ergänzte er: "Jetzt werden wir beweisen müssen, dass wir VfB weiterentwickeln und da hinkommen, wo wir hin wollen: in vier bis fünf Jahren möglichst wieder international zu spielen."

Die Geburt der "VfB Stuttgart 1893 AG" bedeutet den Einstieg der Daimler AG als "strategischer Partner". Das Unternehmen bezahlt für 11,75 Prozent der Anteile stolze 41,5 Millionen Euro - sofort. "Der VfB ist mit dem Einstieg von Daimler heute 353 Millionen Euro wert", sagte Dietrich, und rief über 14.000 Anhängern in der Mercedes-Benz Arena zu: "Mit dieser Entscheidung haben wir Geschichte geschrieben!"

VfB: Mit Ausgliederung greift Vierjahresplan

Insgesamt will der VfB maximal 24,9 Prozent der Anteile veräußern. Die Hürde zur Ausgliederung war hoch: Am Donnerstag mussten über 75 Prozent der Mitglieder dem Vorhaben zustimmen - 7664 der stimmberechtigten Anhänger taten dies.

Mit der Ausgliederung greift ein sportlicher Vierjahresplan, an dessen Ende sich der fünfmalige deutsche Meister laut Dietrich "im oberen Drittel der Bundesliga" etabliert haben will. "Um das zu erreichen, brauchen wir auf Sicht von vier Jahren insgesamt um die 250 Millionen Euro frisches Geld", betonte Dietrich jüngst im kicker.

Besonders die Ultra-Gruppierungen Commando Cannstatt und Schwabensturm waren skeptisch und gegen die Pläne. Einige Fans hätten sich eine Alternative zur geplanten AG gewünscht, etwa eine GmbH. Der VfB vermeldete zudem einen neuen Rekord von 55.000 Mitgliedern. Das ist ein Plus von 11.000 gegenüber dem Mai 2016.

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