Der VfB Stuttgart hat seine Heimstärke erneut unter Beweis gestellt und sich im Aufstiegsrennen der 2. Liga zurückgemeldet. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter besiegte den 1. FC Nürnberg dank einer starken zweiten Halbzeit mit 3:1 (0:1) und schoss den Club noch tiefer in die Krise.
Michael Frey (10.) brachte die Gäste mit seinem dritten Saisontor zwar früh in Führung. Silas Wamangituka (58.) aber glich per Handelfmeter nach Videobeweis aus, nur wenige Sekunden später sorgte der ehemalige Nationalspieler Mario Gomez (59.) für die Stuttgarter Führung. Philipp Förster (72.) legte nach.
"Ich habe heute nie gezweifelt, weil ich weiß, was die Jungs drauf haben. Sie haben mutig nach vorne gespielt, versucht auf Tore zu spielen. Wir haben heute wieder drei Tore geschossen und das dritte Heimspiel in Folge gewonnen. Von daher bin ich heute sehr zufrieden", sagte Walter bei Sky.
Während der VfB (29) sich durch den siebten Sieg im neunten Heimspiel auf Rang drei verbesserte und punktgleich mit dem Hamburger SV ist, hinkt der FCN (15) nach dem achten sieglosen Ligaspiel in Folge auf Relegationsplatz 16 weit hinter seinen Ansprüchen zurück - für Nürnbergs Coach Jens Keller, der an seine Geburts- und alte Wirkungsstätte zurückkehrte, war es die dritte Niederlage in der dritten Partie, nachdem er das Amt vom glücklosen Damir Canadi übernommen hatte.
"Es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken, das wäre fatal. Wir dürfen uns davon nicht unterkriegen lassen", sagte FCN-Stürmer Fabian Schleusener.
gettyDaniel Didavi gibt Comeback nach Muskelbündelriss
Bei den Hausherren, die fünf der letzten sieben Ligaspiele verloren hatten, gab Mittelfeldregisseur Daniel Didavi nach seinem Muskelbündelriss in der Wade nach zwei Monaten sein Comeback. Die erste Chance der Partie nutzte Frey und knallte den Ball nach feiner Brustannahme mit einem wuchtigen Vollspannschuss ins Netz.
In der Folge erzielte der VfB zwei Treffer - vermeintlich. Zunächst wurde das Tor des Japaners Wataru Endo (28.) von Schiedsrichter Robert Schröder (Hannover) wegen eines vorausgegangenen Foulspiels von Gomez an Hanno Behrens zurückgenommen. Nur sechs Minuten später stand Gomez (34.) hauchdünn im Abseits. Vor der Pause reagierte FCN-Keeper Felix Dornebusch (39.) im Eins-gegen-Eins gegen Förster glänzend.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der VfB vor 48.971 Zuschauern den Druck. Der dritte Videobweis des Abends ergab dann ein Handspiel von Enrico Valentini. Den fälligen Elfmeter verwandelte Wamangituka, der in der Halbzeit den unauffälligen Rückkehrer Didavi ersetzt hatte, sicher. Dann schlugen Gomez und Förster jeweils eiskalt zu.
Nicht einverstanden war Nürnberg-Trainer Jens Keller mit der "sehr zweifelhaften" Elfemterentscheidung: "Da hatten wir eine ähnliche Situation, die nicht gepfiffen wurde. Da wird mit zweierlei Maß gemessen", während Fabian Schleusener einräumte: "Es wurde kontrolliert, dann wird es schon seine Richtigkeit haben."
Die Tabelle nach dem 16. Spieltag
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Arminia Bielefeld | 16 | 35:18 | 17 | 33 |
2. | Hamburger SV | 16 | 33:16 | 17 | 29 |
3. | VfB Stuttgart | 16 | 27:21 | 6 | 29 |
4. | 1. FC Heidenheim | 16 | 24:17 | 7 | 26 |
5. | VfL Osnabrück | 16 | 21:16 | 5 | 23 |
6. | SSV Jahn Regensburg | 16 | 29:25 | 4 | 23 |
7. | FC Erzgebirge Aue | 16 | 25:25 | 0 | 23 |
8. | SV Sandhausen | 16 | 18:17 | 1 | 22 |
9. | SpVgg Greuther Fürth | 16 | 19:20 | -1 | 22 |
10. | Holstein Kiel | 16 | 25:26 | -1 | 21 |
11. | Karlsruher SC | 16 | 28:30 | -2 | 20 |
12. | Hannover 96 | 16 | 19:26 | -7 | 20 |
13. | SV Darmstadt 98 | 16 | 17:22 | -5 | 19 |
14. | VfL Bochum | 16 | 28:30 | -2 | 17 |
15. | FC Sankt Pauli | 16 | 18:22 | -4 | 15 |
16. | 1. FC Nürnberg | 16 | 22:32 | -10 | 15 |
17. | SV Wehen Wiesbaden | 16 | 19:32 | -13 | 14 |
18. | SG Dynamo Dresden | 16 | 17:29 | -12 | 13 |