"Tatsächlich gab es weitere Ermittlungen, die den Verdacht gestützt haben, dass er falsche Personalien benutzt hat", sagte Staatsanwältin Liddy Oechtering. Auf Einzelheiten könne sie nicht eingehen. "Im Wesentlichen haben die Ermittlungen gezeigt, dass er Kontakt zu Personen hat, die wir eher in Verbindung mit Herrn Daffeh gebracht haben. Und die sich nicht in Einklang bringen lassen, wenn es sich bei Herrn Jatta nicht um Herrn Daffeh handelt", fügte Oechtering an.
Noch handele es sich jedoch nur um einen Anfangsverdacht, die Durchsuchung diene der Aufklärung. Jattas Anwalt Thomas Bliwier bestätigte den Vorfall gegenüber der DPA: "Wir werden Akteneinsicht beantragen und uns dann zu gegebener Zeit zu dem Thema äußern."
Bakery Jatta und die "Hexenjagd"
Im vergangenen Jahr hatte der "Fall Jatta" für viel Aufsehen gesorgt. Die Sport Bild hatte mit einem Bericht Zweifel an Jattas Identität aufgeworfen. Demnach könnte der Offensivspieler eine Vergangenheit als Bakary Daffeh haben und zweieinhalb Jahre älter sein als bislang angenommen.
Jatta verwies stets auf seinen gültigen Reisepass. Er sei ohne Eltern in Gambia aufgewachsen und im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 über das Mittelmeer nach Deutschland gekommen.
Die darauffolgenden Ermittlungen führten zunächst zu keinem Ergebnis. Jatta sprach von einer "Hexenjagd" und bedankte sich bei den Verantwortlichen des Hamburger SV, die ihn stets stützten.
Seit 2016 spielt Jatta für den HSV. In mittlerweile 78 Spielen für die Profis schoss er neun Tore.