"Schalke 04 sollte jetzt klar Stellung für Frieden und gegen die russische Aggression beziehen", sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Vize-Vorsitzender des Sportausschusses Philip Krämer.
Dazu gehöre auch "eine Distanzierung vom Gaslieferanten Gazprom, indem eine Ankündigung erfolgt, dass der Sponsoring-Vertrag nicht mehr verlängert wird."
Schalke hatte zuletzt betont, die Partnerschaft mit dem russischen Energieunternehmen zu überprüfen. "Der FC Schalke 04 wird die weitere Entwicklung beobachten, bewerten und nachdrücklich zum Frieden appellieren zum Schutz der von der Krise betroffenen Menschen", teilte der Verein am Dienstag mit.
Die Klubführung sehe "die jüngsten Entwicklungen in Osteuropa mit großer Sorge". Der Verein sei sich in diesem Kontext "seiner besonderen Rolle (...) bewusst: Mit Gazprom Germania, einer deutschen Tochter des staatlichen russischen Energieunternehmens Gazprom, hat der S04 seit nunmehr 15 Jahren einen zuverlässigen Partner und einen relevanten Gaslieferanten der Bundesrepublik Deutschland an seiner Seite."
Die finanziell gebeutelten Gelsenkirchener (über 200 Millionen Euro Schulden) sind extrem abhängig vom Energiekonzern. Jährlich fließen etwa neun Millionen Euro in die Schalker Kassen, bei einem Aufstieg winkt Gazprom mit 15 Millionen Euro pro Saison plus drei Millionen Euro Prämie Sponsorengelder.
Eine erste Konsequenz ist bereits gezogen. Am Donnerstag gab Schalke bekannt, dass Matthias Warnig den Aufsichtsrat des Klubs verlassen werde. Warnig hätte die Königsblauen darüber informiert, mit sofortiger Wirkung sein Mandat niederzulegen. Der 66-Jährige gehörte dem Gremium seit dem Juli 2019 als kooptiertes Mitglied an und wurde von Hauptsponsor Gazprom entsandt.