Tobias Schweinsteiger: Ein Bild von einem Trainer

SID
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Bereits in seiner ersten Station als Cheftrainer feierte Tobias Schweinsteiger mit dem VfL Osnabrück den Aufstieg in die 2. Liga. Obwohl er den VfL erst seit elf Monaten coacht, ist er bereits im Stadtbild verewigt.

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Im Jubelschrei breitet Tobias Schweinsteiger die hochgekrempelten tätowierten Arme aus. Hinter ihm erhebt sich das Flutlicht der Osnabrücker Bremer Brücke. Ein Bild wie ein Gemälde. Nein, mittlerweile ist es tatsächlich eins.

Wie man es sonst etwa von den visuellen Huldigungen für Diego Maradona aus Neapel kennt, prangt jener Moment der Aufstiegsfeier seit Kurzem über mehrere Meter an einer Wand in Osnabrück. "Das befindet sich an der Hauswand vom Casa Cavallo. So eine Art Stammitaliener, zu dem ich meistens am Tag oder am Abend vorm Spiel gehe", äußerte Schweinsteiger im SID-Gespräch.

Angesichts des herausragenden Erfolgs der vergangenen Saison dürfte der ältere Bruder von Rio-Weltmeister Bastian Schweinsteiger dieses Ritual auch in der kommenden Spielzeit beibehalten. Die Ehre des Wandbilds ist ihm dagegen eher "ein bisschen unangenehm", wie er der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte: "Aber es ist schon cool, wenn die Leute einen offenbar mögen."

Die große Beliebtheit hat er sich schnell erarbeitet. Erst seit knapp elf Monaten ist Schweinsteiger beim VfL. Zuvor hatte er bereits mehrere Jahre als Co-Trainer gearbeitet, zuletzt unter Robert Klauß beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Als er sich Ende August 2022 dazu entschied, aus der zweiten Reihe heraus den Chefposten in Osnabrück anzutreten, war dort vom Aufstieg noch keine Rede.

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Tobias Schweinsteiger: Von Platz 12 zum Aufstieg

Der VfL lag in der 3. Liga auf Platz zwölf. Doch Schweinsteiger schaffte die Kehrtwende und führte die Lila-Weißen schließlich in einem dramatischen Saisonfinale zurück in die 2. Bundesliga. Erst in der sechsten Minute der Nachspielzeit gelang am letzten Spieltag der entscheidenden Treffer zum Aufstieg.

90.+6 ist in Osnabrück seither eine geflügelte Zahlenfolge. Nicht nur neben Schweinsteigers Abbild an der Wand des Casa Cavallo ist die Minute des Glücks mittlerweile verewigt, auch auf dem Unterarm des 41-Jährigen sind die Zahlen schon tätowiert. Die Sympathien zwischen Trainer und Verein sind nicht nur einseitig gewachsen.

Als Spieler brachte es Schweinsteiger auf 19 Zweitligaspiele. An der Seitenlinie sollen es schon in dieser Saison mehr werden. Und dann? Anders als zum Beispiel Trainerkollege Sandro Wagner hat Schweinsteiger keinen klaren Karriereplan, "weil es grundsätzlich so ist, dass ich versuche, jeden Tag dazuzulernen, um ein besserer Trainer zu werden", sagte der Fußballlehrer: "Und dann entwickelt sich vielleicht das Nächste."

Am Samstag startet Schweinsteiger mit Osnabrück mit dem Spiel gegen den Karlsruher SC (13 Uhr im LIVETICKER) in die neue Saison.

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