"In der zweiten Halbzeit hätten wir nachlegen müssen. Wir müssen das Spiel früher entscheiden", resümierte St. Paulis Torschütze Marcel Hartel bei Sky. Durch die gelungene Generalprobe für den Gipfel am Freitag (1. Dezember/18.30 Uhr/Sky) gegen Verfolger Hamburger SV geht das Team von Trainer Fabian Hürzeler mit drei Punkten Vorsprung in das Stadtderby.
Rostock musste durch seine vierte Saisonpleite im heimischen Ostseestadion einen Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen. Aufgrund der ersten Niederlage nach zuletzt vier Zählern aus den vorherigen zwei Begegnungen steckt die Kogge weiter in bedrohlicher Nähe zur Gefahrenzone im unteren Tabellendrittel fest.
Dabei gelang den Hausherren in brodelnder und zunächst von Rauchschwaden durchzogener Atmosphäre, die aufgrund der Rivalität beider Klubs herrschte, durch das frühe Führungstor von Junior Brumado (9., Handelfmeter) der erhoffte Start nach Maß.
Doch die ambitionierten Gäste, für die in der laufenden Saison als einziger Mannschaft im Unterhaus noch keine Niederlage zu Buche steht, schlugen nach Art eines Spitzenteams zurück: Binnen 14 Minuten nach dem Rückstand entschieden die Hamburger das Spiel durch Treffer von Manolis Saliakis (15.), dem ein Traumtor gelang, Hartel (19.) und Oladapo Afolayan (23.). Rostock kam nur erneut durch Brumado (80., Foulelfmeter) zum Anschlusstor.
Von dem vorherigen Schock des Dreierpacks hatte sich Hansa jedoch nicht mehr ausreichend erholen können. Zu keiner Zeit bekam die Elf von Rostocks Coach Alois Schwartz danach noch einmal einen Zugriff auf das Geschehen.
Allerdings boten die Gäste durch ihre Spielkontrolle den Gastgebern auch weitgehend keine Angriffsflächen mehr für eine Aufholjagd. Im Gegenteil: Mehrfach vor und nach dem Seitenwechsel hatte Hürzelers ballsichere Mannschaft Gelegenheiten, das Ergebnis höher zu schrauben.
2. Liga: Elversberg klettert auf Platz drei
Neuling SV Elversberg hat in der 2. Fußball-Bundesliga im Aufstiegsrennen trotz Rückstand drei wichtige Punkte geholt und sich zunächst auf Platz drei verbessert. Gegen den SC Paderborn kamen die Saarländer zu einem 4:1 (1:1).
Sebastian Klaas (22.) hatte eine Fehlerkette in der Hintermannschaft der Elversberger zur Führung der Ostwestfalen genutzt. Luca Schnellbacher (41./50.) sorgte mit einem Doppelpack für die Wende im Spiel. Paul Stock (57.) und Maurice Neubauer (61.) machten mit ihren Treffern alles klar.
Elversberg, das nach dem 2:1 auf Schalke den zweiten Sieg in Folge holte, nutzte clever nach dem Führungstor in der zweiten Halbzeit die sich bietenden Räume und überrumpelte ein ums andere Mal die Abwehr der Gäste.
Im Vorfeld der Begegnung hatte Ex-Nationalspieler Max Kruse das Kapitel SCP am Freitag beendet. Der Vertrag des 35-Jährigen wurde nach Vereinsangaben "in gutem gegenseitigen Einvernehmen" aufgelöst. Kruse kam lediglich auf 194 Einsatzminuten für die Paderborner.
"Beide Seiten haben sich die sportliche Entwicklung anders vorgestellt", sagte Sport-Geschäftsführer Benjamin Weber. Weil die aktuelle Situation für den Klub und für den Spieler "nicht zufriedenstellend war, haben wir uns getrennt", betonte Weber.
2. Liga: Osnabrück verliert bei Hecks Profitrainer-Debüt
Beim Profitrainer-Debüt von Coach Martin Heck hat der VfL Osnabrück in der 2. Fußball-Bundesliga 0:2 (0:0) gegen den 1. FC Magdeburg verloren. Sein Vorgänger Tobias Schweinsteiger hatte vor der Länderspielpause nach dem 2:3 bei Eintracht Braunschweig beim VfL gehen müssen.
Osnabrück blieb auch im siebten Spiel in Folge sieglos und hat die Rote Laterne des Tabellenletzten inne. Baris Atik (52.) traf zum Führungstor für die Magdeburger, die sich von der Abstiegszone absetzen konnten. Luca Schuler (71.) beseitigte letzte Zweifel am Dreier für die Gäste.
Schon in der 14. Minute besaß der FCM eine große Chance zur Führung. VfL-Keeper Lennart Grill wehrte einen Ball an die Latte ab, sein Teamkollege Niklas Wiemann hatte den Ball unglücklich in Richtung eigenes Tor abgelenkt.
Die Osnabrücker hatten Mühe, ihren Spielrhythmus zu finden. Christian Joe Conteh (25.) hatte die erste Gelegenheit für die Gastgeber auf dem Fuß, konnte allerdings aus spitzem Winkel Magdeburgs Schlussmann Dominik Reimann nicht überwinden.
Die Gastgeber bemühten sich in der Folgezeit, mehr Spielkontrolle zu erlangen. Allerdings blieben Sachsen-Anhaltiner mit ihrem schnörkellosen Spiel immer gefährlich. Vor allem mit ihrem Umschaltspiel setzten die Gäste immer wieder Akzente.
2. Liga: Die aktuelle Tabelle
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | St. Pauli | 13 | 24:9 | 15 | 27 |
2. | Hamburger SV | 14 | 28:18 | 10 | 27 |
3. | Hannover 96 | 14 | 28:17 | 11 | 23 |
4. | Holstein Kiel | 13 | 23:21 | 2 | 23 |
5. | Fortuna Düsseldorf | 13 | 24:15 | 9 | 21 |
6. | Greuther Fürth | 13 | 21:17 | 4 | 21 |
7. | Wehen Wiesbaden | 13 | 15:13 | 2 | 21 |
8. | Nürnberg | 13 | 22:22 | 0 | 21 |
9. | Elversberg | 13 | 19:19 | 0 | 21 |
10. | Hertha BSC | 14 | 26:24 | 2 | 18 |
11. | Kaiserslautern | 13 | 25:25 | 0 | 18 |
12. | Paderborn | 13 | 21:23 | -2 | 18 |
13. | Hansa Rostock | 13 | 13:18 | -5 | 16 |
14. | Magdeburg | 13 | 21:23 | -2 | 13 |
15. | Karlsruher SC | 13 | 19:23 | -4 | 13 |
16. | Schalke 04 | 13 | 20:28 | -8 | 13 |
17. | Eintracht Braunschweig | 14 | 11:28 | -17 | 8 |
18. | Osnabrück | 13 | 14:31 | -17 | 7 |