Linus Gechter (13.), Florian Niederlechner (24., 61., 67.) mit einem Dreierpack und Jonjoe Kenny (71.) trafen bei Minusgraden im Berliner Olympiastadion zum Sieg für die Gastgeber, die sich mit nun 21 Zählern auf Rang acht verbesserten. Elversberg, für das Thore Jacobsen (15.) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte, liegt drei Punkte davor.
Die stark in die Saison gestarteten Saarländer kamen besser ins Spiel, ein früher Treffer der Bayern-Leihgabe Paul Wanner (4.) wurde wegen eines Handspiels zurückgenommen. Auch danach hatten die Berliner defensiv Probleme, Gechter traf aber nach einem weiten Einwurf wie aus dem Nichts zur Führung.
Doch die Gäste antworteten prompt, Jacobsen traf per Fernschuss. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, Niederlechner staubte aus kurzer Distanz ab. Nach der Pause drehte die Hertha innerhalb von zehn Minuten entscheidend auf.
Hansa Rostock verspielt 2:0-Führung beim KSC
Der Karlsruher SC und Hansa Rostock bleiben derweil im Tabellenkeller. Die Badener holten am 15. Spieltag einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand auf und trennten sich 2:2 (1:2) von den punktgleichen Rostockern. Junior Brumado (16.) und Damian Roßbach (34.) brachten Rostock in Führung. Igor Matanovic (45.) und Topjoker Budu Siwsiwadse (81.) sorgten für den Endstand.
Die 23.159 Zuschauer im Wildpark sahen in der ersten Viertelstunde eine Partie ohne echte Höhepunkt. Auf beiden Seiten hatten die Defensivreihen alles im Griff. Gleich die erste Chance der Begegnung führte zur Rostocker Führung durch Brumado.
Zehn Minuten später hätte Kai Pröger die Führung der Gäste fast erhöht, Torwart Patrick Drewes rettete für den KSC. Wenig später machte es Roßbach besser. Matanovic brachte die Gastgeber kurz vor der Pause zurück ins Spiel.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs drängte der KSC auf den Ausgleich. Die Rostocker blieben bei Kontern gefährlich, Pröger prüfte dabei erneut Drewes (57.). Fünf Minuten später hätte Matanovic nach einem Patzer von Roßbach eigentlich den Ausgleich erzielen müssen, der Stürmer vergab aber kläglich.
Kurz darauf hatte der KSC Glück, als ein Treffer Brumados wegen eines vorangegangenen Fouls nach Videobeweis nicht zählte (63.). Die Entscheidung von Schiedsrichter Deniz Aytekin (Oberasbach) war umstritten. In der 72. Minute vergab Roßbach die große Chance auf das dritte Hansa-Tor. Auf der Gegenseite stocherte Siwsiwadse den Ball über die Linie.
SC Paderborn schlägt Hannover 96
Der SC Paderborn bleibt der Angstgegner von Hannover 96. Die Niedersachsen konnten auch das neunte Duell mit den Ostwestfalen nicht gewinnen und verloren nach 70-minütiger Unterzahl mit 0:1 (0:0). Es war die erste Niederlage in der 2. Liga nach drei Spielen für 96, das den Sprung auf Platz sechs verpasste.
Der Hannoveraner Louis Schaub sah wegen groben Foulspiels früh die Rote Karte (20.). Schiedsrichter Robin Braun hatte nach dessen Einsteigen mit offener Sohle an der Seitenlinie gegen Marcel Hoffmeier zunächst Gelb gezeigt, wurde durch die TV-Bilder aber umgestimmt. Florent Muslija (90+1.) traf für den SCP spät zum ersten Sieg nach zwei harten Pleiten.
"Ich wollte den Ball auf den zweiten Pfosten bringen, da sind die Flanken meist sehr gefährlich", sagte Muslija bei Sky über sein Zufallstor, das er einen "Lucky Punch" nannte. "Das war sehr glücklich", gab er zu. Die junge Elf, ergänzte er, habe "ihr Herz auf dem Platz gelassen".
Paderborns Trainer Lukas Kwasniok, der unter der Woche seinen Vertrag bis 2025 verlängert hatte, reagierte auf die jüngsten Pleiten und wechselte im Vergleich zum 1:4 in Elversberg gleich siebenmal. Mit 23,79 Jahren stellte der SCP die jüngste Startelf seiner Zweitliga-Historie und begann mutig.
Kai Klefisch (2.) traf per Kopf die Latte. Nach dem Platzverweis wurde Paderborn mit den Debütanten Pelle Boevink im Tor und Stürmer Moritz Flotho immer überlegener, ließ in der Offensive jedoch Tempo und Kreativität vermissen.
In der zweiten Halbzeit riskierten die Gastgeber zusehends mehr. Muslija (47.) und Sebastian Klaas (61.) aber ließen gute Chancen liegen. Auf der anderen Seite hatte Fabian Kunze (78.) eine seltene Gelegenheit für die Gäste, erlaubte sich aber einen Haken zu viel.