Die weiter punktlosen Spatzen vergaben spät den ersten Zweitligasieg seit 23 Jahren.
Felix Higl gelang für den SSV, der letzte Woche im Pokal gegen Rekordmeister FC Bayern 0:4 verloren hatte, in der 41. Minute per Foulelfmeter die Führung. Dzenan Pejcinovic (81.) glich im Nachschuss nach einem Handelfmeter aus. Nur 76 Sekunden später traf Danny Schmidt für Düsseldorf, das nach drei Spielen sieben Punkte auf dem Konto hat.
Der Liga-Alltag sei "essentiell. Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen", forderte Thioune von seinem Team. Immerhin konnte er auf Rückkehrer Dawid Kownacki bauen, den die Düsseldorfer aus Bremen ausgeliehen haben. Der polnische Stürmer benötigte auch keine lange Anlaufzeit und verzog in der ersten Hälfte zweimal knapp.
Nach dem Rückstand war die Fortuna um den Ausgleich bemüht, hatte aber zunächst einige Probleme. Allerdings hatte Fortuna-Angreifer Felix Klaus in der 70. Minute ganz viel Pech, als sein sehenswerter Schuss vom rechten an den linken Pfosten und von dort ins Spielfeld zurück prallte. Im Endspurt drehte die Fortuna aber doch noch das Spiel.
Schalke 04 rettet einen Punkt
Nach einem erneuten Umbruch kommt Schalke 04 wieder nicht so richtig in Schwung. Die Königsblauen, die in der Vorsaison lange gegen den Abstieg gespielt hatten, retteten durch ein spätes Tor ein 2:2 (1:2) beim 1. FC Magdeburg und verhinderten damit einen Fehlstart in die neue Saison. Allerdings hinkt der letztjährige Bundesliga-Absteiger nach drei Spielen mit nur vier Punkten schon wieder früh der Konkurrenz hinterher.
Der französische Neuzugang Moussa Sylla brachte die Gäste vor 27.146 Zuschauern im Duell der ehemaligen Europapokalsieger mit seinem dritten Saisontor früh in Führung (8.). Nach einem kapitalen Schalker Abwehrfehler glich Marcus Mathisen aus (40.), ein Eigentor von Mehmet Aydin drehte noch vor der Pause das Spiel (45.+3). Kapitän Kenan Karaman sicherte Schalke aber noch einen Punkt (76.).
Ein halbes Jahr nach dem katastrophalen 0:3 der vergangenen Saison an selber Stelle spielte eine fast völlig umgekrempelte Schalker Mannschaft, nur zwei Spieler von damals standen noch in der Startelf. Doch zu einem Sieg reichte es für das neue Team nicht, weil es nach gutem Beginn die Initiative abgab und altbekannte Defensivschwächen offenbarte.
Bei Königsblau gab der Franzose Ilyes Hamache nur fünf Tage nach seiner Verpflichtung sein Debüt. Der Ex-Bochumer Christopher Antwi-Adjei, ebenfalls unter der Woche nach Gelsenkirchen gewechselt, saß zunächst auf der Bank und wurde in der Schlussphase eingewechselt. "Wir haben viele Spieler geholt, jetzt ist Ende", sagte Sportdirektor Marc Wilmots bei Sky und kündigte bis zum Ende der Transferperiode noch Abgänge an: "Wir wollen einen Kader von 20 Spielern und vier, fünf jungen Leuten haben."
Schalke hatte nach der frühen Führung zunächst alles im Griff, schaltete dann aber in den Verwaltungsmodus und wurde bestraft: Außenverteidiger Derry Murkin rutschte bei einem Klärungsversuch weg, Xavier Amaechi nahm das Geschenk dankend an und setzte Mathisen in Szene. Dann misslang Aydin ein Rettungsversuch auf der Linie. Schalke meldete sich durch Karaman aber noch mal zurück.
Nach Angaben der Schalker erreichten nicht alle mitgereisten Fans das Stadion. Am Bahnhof Magdeburg-Herrenkrug führte die Bundespolizei bei 350 bis 400 Anhängern eine Feststellung der Personalien durch. Dazu sprach die Landespolizei ein Betretungsverbot aus.
1. FC Nürnberg punktet in Darmstadt
Auch Darmstadt 98 ist immer noch nicht in der 2. Bundesliga angekommen und hat seinen Saisonstart endgültig verpatzt. Der Erstliga-Absteiger kam am 3. Spieltag trotz Führung nicht über ein 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Nürnberg hinaus. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt haben die Lilien nur einen Punkt auf dem Konto.
Der schwedische Neuzugang Isac Lidberg (23.) traf für die Hessen. Der Club und sein Startrainer Miroslav Klose konnten sich über das sehenswerte Jokertor des eingewechselten Tschechen Michal Sevcik (62.) freuen.
"Die 2. Liga ist stark und wir sind nun einmal nicht der typische Erstliga-Absteiger", sagte Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht kurz vor dem Anpfiff bei Sky: "Wir sind im Umbruch, aber wir sind in den ersten Spielen auch nicht vollblind durch die Gegend gelaufen."
Vor 17.600 Zuschauern im Stadion am Böllenfalltor war Darmstadt in der ersten halben Stunde das klar bessere Team. Die erste große Chance verbuchte Killian Corredor, der an FCN-Torwart Jan Reichert scheiterte (16.). Kurz darauf machte es Lidberg besser. Nürnberg wachte spät auf, Jens Castrop konnte Darmstadts Torwart Marcel Schuhen aber zweimal nicht überwinden (36./44.).
Den Beginn des zweiten Durchgangs verschliefen die Gäste erneut, Darmstadt hätte mehrfach erhöhen können. Stattdessen traf auf der anderen Seite der drei Minuten zuvor in die Partie gekommene Sevcik spektakulär aus der Distanz.