2. Bundesliga: Köln-Pleite trotz haushoher Überlegenheit - Klose und Club mit dramatischem Sieg - Remis für Kohfeldt

SID
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Der 1. FC Köln verpasst trotz großer Überlegenheit einen Dreier gegen den 1. FC Magdeburg. Miroslav Klose und der 1. FC Nürnberg feiern einen dramatischen Sieg. Florian Kohfeldt muss sich beim Darmstadt-Debüt mit einem Punkt begnügen und Hannover 96 jubelt wieder im eigenen Stadion.

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Nach zwei Siegen in Folge verlor der 1. FC Köln am Samstagabend trotz deutlicher Überlegenheit und 1:0-Führung noch 1:2 (0:0) gegen den 1. FC Magdeburg, der sich damit auf den zweiten Rang katapultierte.

Damion Downs (49.) erzielte das hochverdiente 1:0 für den FC, doch Falko Michel (66.) und Jean Hugonet (83.) drehten das Spiel noch zugunsten der Gäste. Köln rutschte nach der zweiten Heimpleite der Saison auf den siebten Rang ab - vier Punkte hinter den Magdeburgern.

"Wenn man das Spiel anschaut, kommt keiner auf die Idee, dass Magdeburg gewinnt", sagte Kölns Kapitän Timo Hübers bei Sky, "das ist total frustrierend. Ich verstehe das selbst nicht."

Köln dominierte in der ersten Halbzeit deutlich, verbuchte 18:2 Torschüsse, schlug aber kein Kapital aus der klaren Überlegenheit. Die größte Chance des FC vereitelte Mohammed El Hankouri, als er nach einer Hereingabe von Linton Maina den Ball kurz vor dem einschussbereiten Tim Lemperle weggrätschte und an den Pfosten lenkte (18.).

Kurz nach der Pause belohnten sich die Gastgeber: Nach einem Fehler im Magdeburger Aufbauspiel schloss Downs eine gelungene Kombination über Lemperle und Maina erfolgreich zur hochverdienten Führung ab - mit dem 20. Torschuss. Völlig überraschend fiel der Ausgleich: Nach einer Flanke des starken El Hankouri köpfte der eingewechselte Michel zum 1:1 ein. Dann traf Hugonet mit einem abgefälschten Schuss im zweiten Versuch.

Mit Mühe und einem Last-Minute-Elfmetertor setzten sich die Franken nach einer wilden Schlussphase mit 2:1 (0:0) beim Aufsteiger SSV Ulm durch und feierten am fünften Spieltag nach dem 0:4 gegen den 1. FC Magdeburg ihren zweiten Erfolg in dieser Saison.

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Nürnberg: Dramatischer Sieg für Kloses Club

Miroslav Klose und dem 1. FC Nürnberg ist die Wiedergutmachung für das jüngste Heimdebakel gelungen. Mit Mühe und einem Last-Minute-Elfmetertor setzten sich die Franken nach einer wilden Schlussphase mit 2:1 (0:0) beim Aufsteiger SSV Ulm durch und feierten am fünften Spieltag nach dem 0:4 gegen den 1. FC Magdeburg ihren zweiten Erfolg in dieser Saison.

Ulm ging zwar durch Semir Telalovic (51.) in Führung, muss aber weiter auf den ersten Sieg nach der Zweitliga-Rückkehr warten. Stefanos Tzimas (64.) gelang der Ausgleich für den Club. In der Nachspielzeit wurde es kurios: Nürnbergs Luca Schleimer (90.+7) scheiterte zunächst mit einem Foulelfmeter an Torhüter Christian Ortag. Weil dieser sich zu früh von der Linie bewegt hatte, wurde der Strafstoß wiederholt. Taylan Duman (90.+9) bliebt eiskalt. Tzimas (Nürnberg) sah kurz darauf wegen groben Foulspiels (90.+10) die Rote Karte.

Nürnbergs Sportvorstand Joti Chatzialexiou hatte Klose zuletzt den Rücken gestärkt. Das Team müsse sich "erst finden, das ist klar", sagte er und warb um Geduld. Und in Ulm zeigte der FCN eine ordentliche erste Hälfte. Die wenigen nennenswerten Abschlüsse ließ Nürnberg jedoch ungenutzt.

Julian Justvan (48.) hatte nach dem Seitenwechsel die Führung für die Gäste auf dem Fuß, sein Abschluss wurde jedoch von der Linie geklärt. Stattdessen schlug Ulm auf der Gegenseite durch Telalovic zu, das vermeintliche 2:0 der Gastgeber durch Maurice Krattenmacher (55.) wurde wegen eines Handspiels nach Videobeweis zurückgenommen.

Eine Reaktion blieb bei Nürnberg zunächst aus. Dann aber bewies Klose ein goldenes Händchen: Der kurz zuvor eingewechselte Tzimas traf per Kopf etwas aus dem Nichts zum Ausgleich - und läutete eine turbulente Schlussphase ein.

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Darmstadt 98: Nur ein Punkt beim Debüt von Florian Kohfeldt

Darmstadt 98 hat beim Debüt seines neuen Trainers Florian Kohfeldt den ersehnten Befreiungsschlag verpasst. Für die Südhessen reichte es am Samstagnachmittag im Kellerduell mit Eintracht Braunschweig nach einem späten Gegentreffer nur zu einem 1:1 (1:0). Beide Teams warten somit auch nach dem fünften Spieltag weiter auf den ersten Saisonsieg.

Mit Torsten Lieberknecht hatte der SVD zuvor einen Fehlstart hingelegt, der langjährige Trainer war daraufhin zurückgetreten. Während Darmstadt nun bei zwei Punkten steht, sammelte Braunschweig nach vier Niederlagen zum Auftakt immerhin den ersten Zähler der Saison. Dennoch ist der BTSV weiterhin Tabellenletzter, auch Darmstadt bleibt in der Abstiegszone.

Für die Heimmannschaft traf Sergio Lopez in der 28. Minute nach einem Konter zur 1:0-Führung. Weil der Braunschweiger Sven Köhler zuvor wegen eines Zusammenpralls aber liegen geblieben war, gab es heftige Proteste des Gästeteams. BTSV-Coach Daniel Scherning sah die Rote Karte (30.).

In der 61. Minute erzielte Fraser Hornby das vermeintliche 2:0 für Darmstadt, der Treffer wurde wegen eines vorausgegangenen Fouls aber wieder einkassiert. Braunschweig mühte sich, blieb etwa beim Lattentreffer von Rayan Philippe (77.) aber glücklos. Erst Levente Szabo (86.) gelang der Ausgleich, die Rettungsaktion des SVD kam zu spät.

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Hannover 96 schlägt den 1. FC Kaiserslautern

Hannover 96 hat sich auch dank seiner Heimstärke in die Spitzengruppe geschoben. Die Niedersachsen von Trainer Stefan Leitl gewannen mit 3:1 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern und feierten damit im eigenen Stadion den dritten Saisonsieg im dritten Spiel. Dazu eroberten die 96er mit nun zehn Punkten zumindest vorübergehend Aufstiegsplatz zwei.

Nach den Heimsiegen gegen Jahn Regensburg (2:0) und den Hamburger SV (1:0) setzten sich die Hannoveraner dank der Treffer von Hyun-Ju Lee (6.), Max Christiansen (73.) und Thaddäus Momuluh (90.+5) gegen die Gäste aus Kaiserslautern durch. Der FCK von Trainer Markus Anfang war durch Ragnar Ache (56.) zwar zum Ausgleich gekommen, kassierte nach der wilden Pleite gegen Hertha BSC (3:4) aber dennoch den nächsten Rückschlag.

Hannover erwischte einen Start nach Maß: Lees Treffer wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung zunächst aberkannt, nach einer VAR-Prüfung aber doch gegeben. Die Gastgeber blieben spielbestimmend und drängten auf das zweite Tor. Kaiserslautern entwickelte ohne den angeschlagenen Kapitän Marlon Ritter nur wenig Gefahr.

Die Antwort folgte erst nach dem Seitenwechsel, als Ache per Kopf abstaubte. 96-Torhüter Ron-Robert Zieler war machtlos, nachdem er den Ball zunächst an die Latte gelenkt hatte. Nach dem Ausgleich drängten beide Teams auf den nächsten Treffer. Dieser gelang Hannover: Christiansens abgefälschter Kopfball nach einer Ecke flog unhaltbar ins Tor. Momuluh setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt.

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