Beim Showdown in der Wüste hält der Deutsche Martin Kaymer nach einem guten Auftakt alle Trümpfe in der Hand. Im Superflight der drei besten Spieler der Welt bei der Dubai Desert Classic spielte der 26-Jährige aus Mettmann eine 69 und belegte damit in der Zwischenwertung den zehnten Platz.
Gleichauf mit Kaymer lag nach einem Bogey am letzten Loch der Weltranglistenerste Lee Westwood aus England. Schlusslicht des Trios, das wie erwartet von einer riesigen Zuschauermenge begleitet wurde, war Tiger Woods, der nach einer mäßigen Runde mit einer 71 ins Klubhaus kam.
Seinen ordentlichen Score rettete der Kalifornier mit einem spektakulären Eagle an der 18. Zu diesem Zeitpunkt - 20 Spieler hatten ihre Runde noch nicht beendet - wurde der auf Platz drei abgerutschte Woods auf Rang 29 geführt.
Wie vor 17 Jahren
Auch am Freitag sind die Top Drei der Welt wieder gemeinsam in einem Flight. Dies war abseits der Majors und der World Golf Championships zuletzt vor 17 Jahren in einem Europa-Tour-Turnier der Fall - auch mit deutscher Beteiligung. Damals spielte der Anhausener Bernhard Langer gemeinsam mit dem Australier Greg Norman und dem Engländer Nick Faldo.
Vorne lag der Nordire Rory McIlroy. Der Mannschaftskamerad von Martin Kaymer und Lee Westwood im siegreichen europäischen Ryder-Cup-Team spielte auf dem Par-72-Platz des Emirates-Golf-Clubs nach acht Birdies und einem Bogey eine 65 und lag damit zwei Schläge vor den beiden Spaniern Sergio Garcia und Pablo Martin sowie dem Südafrikaner Thomas Aiken.
Der Sieger bei der mit rund 1,83 Millionen Euro dotierten Veranstaltung erhält 301.353 Euro. Sollte Kaymer das Turnier gewinnen, würde er Lee Westwood als Nummer eins ablösen.
Kaymer beginnt stark
Vor dem ersten Abschlag nahm Martin Kaymer noch artig die Scorekarte von Tiger Woods, mit dem er zuvor noch nie eine gemeinsame Runde gespielt hatte. Dann startete der Rheinländer zunächst durch. Nach Birdies an der Drei, Sieben und Acht schien alles bereitet für einen Angriff auf die Spitze, doch nach einem ungewollten Ballkontakt mit dem Wasser büßte Kaymer an der Neun mit einem Doppel-Bogey zwei Schläge ein.
Kaymers Ball aufs Grün prallte von einem Zelt ab und rollte in den Teich. Das gleiche Missgeschick unterlief auch Titelverteidiger Miguel Angel Jimenez (Spanien). Doch der Deutsche ließ sich nicht beirren. Besonders umjubelt war Kaymers Birdie-Putt an der 13 vom Vorgrün ins Loch.
Zu diesem Zeitpunkt war Tiger Woods bereits abgeschlagen, haderte immer wieder mit sich. Während die Sonne am Himmel strahlte, verdüsterte sich die Miene von Woods zunehmend. Erst nach seinem Coup am Schlussloch (Par Fünf), als sein Angriff aufs Grün mit dem zweiten Schlag geglückt war und der folgende Putt den Eagle perfekt gemacht hatte, konnte Woods wieder ein bisschen lächeln.