Mit seiner besten Mastersrunde seit 2005, als er seinen vierten und bislang letzten Triumph in Augusta gefeiert hatte, katapultierte sich der US-Superstar mit 137 Schlägen vom 24. auf den dritten Platz, gleichauf mit K.J. Choi aus Südkorea.
"Ich bin ruhig geblieben, dann lief ich heiß. Jetzt bin ich genau da, wo ich sein muss", sagte Woods und richtete damit eine Kampfansage an das Führungsduo.
Nur noch drei Schläge beträgt sein Rückstand auf den weiterhin führenden Nordiren Rory McIlroy (134). Zwei Schläge hinter McIlroy folgte nach einer 64, der bislang besten Turnierrunde, dessen australischer Flightpartner Jason Day (136).
"Weiß nicht, wie man den Platz spielt"
Für Martin Kaymer war dagegen bei Halbzeit schon alles beendet. Der 26-Jährige präsentierte sich bei seiner 72 am Freitag zwar verbessert, doch wegen seiner desaströsen 78 war die Chance auf den ersten erfolgreichen Cut bei seiner vierten Teilnahme dahin.
"Die Tage waren natürlich sehr enttäuschend für mich. Ich hatte mir viel mehr ausgerechnet, zumal ich meine Vorbereitung geändert hatte. Aber ich weiß einfach noch nicht, wie man diesen Platz spielt", sagte Kaymer, der sich nach der ersten Runde Rat von Bernhard Langer holen wollte. Doch der zweimalige Masters-Champion, durch eine Daumen-Verletzung außer Gefecht gesetzt, war mit seinem Latein offenbar auch am Ende.
Rory McIlroy wie entfesselt
Dagegen geht die Reise für den zweiten deutschen Masters-Teilnehmer weiter. Alex Cejka traf auf dem atemberaubend schönen Platz in Georgia mit traumwandlerischer Sicherheit die Fairways (27 von 28).
Mit 143 Schlägen (72+71) qualifizierte sich der 40-Jährige sicher für die beiden Schlussrunden, wie auch bei seinen beiden vorherigen Starts in der Kathedrale des Golf. Nur einen Schlag besser als Cejka war Titelverteidiger Phil Mickelson (USA/70+72).
Wie entfesselt trumpfte der 21 Jahre alte Rory McIlroy auf. Dem Ryder-Cup-Gewinner, der mit Jason Day und US-Jungstar Rickie Fowler den spektakulären "young generation"-Flight bildete, unterlief erst am 12. Loch des zweiten Tages das erste Bogey, das er aber gleich an der 13 mit einem Birdie konterte.
Schützenhilfe für Kaymer
Der Angriff des Tigers ließ McIlroy anschließend kalt: "Es wäre schön für das Turnier, wenn Tiger vorne wäre, aber ich bin in einer besseren Position und fühle mich großartig."
Überhaupt konzentrierte sich Rory McIlroy an den ersten beiden Tagen nur auf sich.
"Ich denke nicht an das, was um mich herum passiert. Das würde zu viele Schläge kosten. Ich muss es auch nicht wissen", sagte der Weltranglistenneunte, der Martin Kaymer unbeabsichtigt sogar Schützenhilfe leisten könnte.
Denn sollte McIlroy am Sonntag sein erstes Major-Turnier gewinnen, würde Kaymer auch in der siebten Woche in Folge die Nummer eins der Welt sein.
Um Kaymer abzulösen, müssten sich entweder die Engländer Lee Westwood und Luke Donald sowie Phil Mickelson, Tiger Woods oder McIlroys Landsmann Graeme McDowell das begehrte grüne Jackett des Siegers sichern. McDowell scheiterte jedoch wie Kaymer am Cut, Westwood und Donald sind auf den Positionen sieben und zwölf aber wie Woods noch gut im Rennen.