Phil Mickelson gewinnt in Houston

SID
Er gewann das PGA-Turnier von Houston vor Chris Kirk und Scott Verplank: Phil Mickelson
© Getty

Phil Mickelson geht als Titelverteidiger in das US-Masters in Augusta, zählte aber auch wegen privater Schicksalsschläge eigentlich nicht zu den Mitfavoriten. Dass er doch einer ist, bewies er mit seinem Sieg bei der Generalprobe in Houston.
 

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Phil Mickelson hätte Gründe genug gehabt, seine Freude einfach hinauszuschreien, doch er hielt sich zurück. "Ich muss mich auf Augusta vorbereiten, deshalb kann ich nicht feiern. Das muss acht Tage warten - leider", sagte Mickelson nach seinem Sieg bei der Masters-Generalprobe in Houston.

Beim ersten Major-Turnier des Jahres, das am Donnerstag beginnt, ist der Titelverteidiger plötzlich wieder Mitfavorit - ein Status, den er nach einem Jahr voller schmerzhafter Rückschläge schon verloren hatte.

Seit seinem Vorjahressieg in Augusta wartete der 40 Jahre alte Linkshänder bis Sonntag vergeblich auf einen Turniersieg. Mal wieder hatte der Vater von drei Kindern mehr mit privaten Schicksalsschlägen zu kämpfen als mit seinem Schwung.

Leben mit der Krankheit

Bevor Martin Kaymer im vergangenen August bei den PGA Championship in Kohler/Wisconsin seinen ersten Major-Titel gewann, informierte Mickelson die Öffentlichkeit, dass er an einer schweren Form von Arthritis leide.

"Ich war manchmal nicht in der Lage, morgens alleine aufzustehen, weil ich so starke Schmerzen in den Gelenken hatte", sagte der Amerikaner. Die Krankheit bekam er mit Hilfe von Medikamenten und einer fünfmonatigen vegetarischen Diät - sie war für den Fleischliebhaber und Mitbesitzer der Hamburger-Kette "Five Guys" kein leichtes Unterfangen - in den Griff.

Gleichzeitig musste er sich aber weiter um seine Frau Amy und seine Mutter Mary sorgen, die an Brustkrebs erkrankt sind.

Am Sonntag beendete er ausgerechnet in Houston, wo beide am berühmten Anderson-Krebszentrum operiert worden waren und noch immer behandelt werden, seine sportliche Durchstrecke und gewann seinen 39. Titel auf der PGA-Tour. "In sieben, acht Tagen werde ich zurückblicken und mir noch einmal bewusst machen, was für ein besonderer Tag das war", sagte Mickelson.

Gedanken an 2006

Doch nun zählt zunächst nur noch Augusta. 2010 durfte er dort zum dritten Mal das berühmte grüne Siegerjackett anziehen, nach emotionalen vier Tagen. Amy hatte ihn erstmals seit ihrer Krebs-Operation wieder zu einem Turnier begleitet.

Am Ende ließ er nach einer eindrucksvollen, bogeyfreien Schlussrunde Lee Westwood hinter sich. Die Bilder, wie seine Frau ihm auf dem Grün um den Hals fiel, gingen um die Welt.

In Houston dachte Mickelson aber nicht nur an diese Momente zurück: "Es fühlt sich ein bisschen wie 2006 an."

Vor fünf Jahren war er der letzte Spieler auf der Tour gewesen, der vor einem Masters auch die Generalprobe dazu gewann. Ansprüche stellt er deshalb nicht. Favorit in Augusta? "Es ist nicht an mir, das zu beurteilen. Ich werde versuchen, mein bestes Spiel zu spielen."