Martin Kaymer verpatzt Auftakt

SID
Martin Kaymer steht momentan auf dem dritten Platz der Golf-Weltrangliste
© Getty

Bei der Auftakt-Gala seines Ryder-Cup-Kollegen Rory McIlroy fehlte Deutschlands Golfstar Martin Kaymer noch der Schwung.

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"Meine Abschläge waren heute nicht gut. Normalerweise bin ich da sehr konstant, präzise und auch lang. Aber heute bin ich mit dem Driver gestrauchelt", sagte der Weltranglistendritte aus Mettmann nach seiner 74 am ersten Tag der 111. US Open auf dem extrem schweren Par-71-Platz in Bethesda im Bundesstaat Maryland.

Als 62. musste Kaymer damit sogar um den Cut bangen, den er bereits beim US Masters in Augusta verpasst hatte.

Neun Schläge betrug Kaymers Rückstand am Ende seines unbefriedigenden Arbeitstages auf den Nordiren Rory McIlroy, der mit einer bogeyfreien 65er Runde seinen Einbruch am Schlusstag des US Masters eindrucksvoll vergessen ließ. In Augusta hatte der 22-Jährige auf den letzten 18 Löchern einen Vier-Loch-Vorsprung noch verspielt und den sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben.

"Ich habe heute nicht so viel falsch gemacht", sagte McIlroy, der sich den größten Vorsprung am ersten Tag einer US Open seit 35 Jahren herausspielte. Mit jeweils 68 Schlägen folgten US-Masterssieger Charl Schwartzel (Südafrika) und der ehemalige US-PGA-Champion Yang Young-Eun (Südkorea) auf Platz zwei. Eine gute Ausgangsposition verschaffte sich Titelverteidiger Graeme McDowell. Der Nordire belegte nach einer 70 den zehnten Platz.

Cejka und Siem bangen um Cut

Eng wird es für die beiden anderen deutschen Teilnehmer in Sachen Cut. Alex Cejka (München) belegte mit einer 75 den 84. Platz. Dabei hatte er noch mit Nackenproblemen zu kämpfen. "An einen Durchschwung war noch nicht zu denken", so Cejka.

Überfordert war Marcel Siem. Der Ratinger kam nach sechs Bogeys und zwei Doppel-Bogeys bei nur zwei Birdies mit einer 79 ins Klubhaus des Congressional Country Clubs und landete auf dem 145. Platz. Zielsicher war er allerdings an Loch 5, wo sein Ball einen Zuschauer traf.

Für Martin Kaymer war eigentlich alles gerichtet für einen schönen Tag in einem sehr ungewöhnlichen Umfeld. Ein Deutscher und fünf Engländer - so setzte sich der Flight mit seinen Spielpartnern Luke Donald (74 Schläge) und Lee Westwood (75) zusammen. Neben der Nummer eins und der Nummer zwei der Welt gingen noch drei englische Caddies mit auf die Runde, an der Seite von Kaymer erstmals auch Luke Donalds älterer Bruder Christian.

Kaymer: "Schaue optimistisch auf morgen"

"Wir haben uns sehr schnell sehr gut verstanden und waren uns auch meistens einig", sagte Kaymer zu seinem neuen Begleiter, "überhaupt war es ein schöner Flight, der sehr viel Spaß gemacht hat. Allerdings war es schon ein wenig ungewohnt, nur mit Engländern über den Platz zu gehen." Alle Drei hätten sich schon gerne ein anderes Ergebnis gewünscht, so Kaymer, doch "ich schaue optimistisch auf morgen".

Dabei hätte Kaymer, der sich in den beiden Wochen vor dem Turnier vor allem mit der Umstellung seines Schwungs beschäftigt hatte, nicht besser in seine vierte US Open vor den Toren der US-Bundeshauptstadt Washington starten können.

Probleme mit dem Wind

An Loch 10 legte er den Abschlag mit einem Eisen 6 an die Fahne und vollendete zum Birdie. "Ich bin froh, dass ich dieses Loch morgens spielen konnte, wo noch wenig Wind war", sagte Kaymer, "es ist ein großartiges Par-3-Loch, aber auch ein schwieriges."

Nach seinem Start nach Maß folgten schnell die Rückschläge mit Bogeys an der 11 und 12, ehe er an der 13 sein zweites Birdie folgen ließ. Als der Wind zunahm, nahmen auch die Probleme beim Rheinländer zu. Ein Abschlag wurde sogar weit herausgetragen und landete an einer großen Ergebnistafel abseits des Fairways.

Kaymer konnte sich zwar häufig aus dem hohen Rough entlang der Spielbahnen retten, aber eben nicht immer. Und genau dann wird der Spieler auf diesem anspruchsvollen Kurs bestraft. Es folgten vier weitere Bogeys und ein Birdie an der 17.

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