Deutschlands Vorzeigegolfer Martin Kaymer würde am liebsten die Zeit zurückdrehen. Alles noch einmal wie 2010 machen, als er am 16. August den ersten Major-Sieg seiner Karriere feierte.
Vier Jahre nach dem Triumph strebt der inzwischen zweimalige Major-Sieger bei der am Donnerstag beginnenden PGA Championship in Louisville/Kentucky den erneuten Coup an und will die Konkurrenz nach den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Wochen schocken.
Wie 2010, als sich Kaymer im Stechen gegen Bubba Watson durchsetzte, hofft er auch in diesem Jahr, Fortuna beim vierten und letzten Major des Jahres auf seiner Seite zu haben."Man kann sich so gut wie möglich auf diese Saisonhighlights vorbereiten, aber am Ende musst du auch immer ein Quäntchen Glück haben", sagte Kaymer, der zuletzt bei der British Open noch mit Schulterproblemen zu kämpfen hatte.
Enttäuschung nach den British Open
"Ab und zu wachst du auf, und es zwickt hier und da", sagt er dazu: "Jetzt ist aber wieder alles in Ordnung. Damit muss man einfach klarkommen." Das Resultat bei der British Open war zuletzt ein enttäuschender Platz 70.
In der vergangenen Woche erging es dem 29-Jährigen aus Mettmann bei der World Championship in Akron/Ohio nicht viel besser - Rang 56 hieß es am Ende mit insgesamt 288 Schlägen, frustrierende 23 Schläge hinter dem Sieger und neuen Weltranglistenersten Rory McIlroy.
Ausgerechnet mit dem 25-jährigen Nordiren geht der Weltranglistenzwölfte Kaymer am Donnerstag ab 13.45 Uhr Ortszeit im Valhalla Golf Club auf die erste Runde. Dritter im Bunde ist sein alter Bekannter von 2010, Bubba Watson. Damit treffen die Sieger der bisherigen drei Majors des Jahres aufeinander. Watson ist amtierender Masters-Sieger, McIlroy gewann zuletzt die British Open.
"Die kleinen Details sind bei Majors von großer Bedeutung. Sie halten das Turnier am Laufen und geben einem Sicherheit", sagt US-Open-Sieger Kaymer, der vor zwei Monaten in Pinehurst mit einem triumphalen Vorsprung von acht Schlägen gewonnen hatte.
Bestens vertraut mit dem Kurs
Auf dem Par-72-Kurs in Kentucky kennt sich Deutschlands Star-Golfer bestens aus, er studierte die Anlage beim Ryder Cup 2008 damals noch als Zuschauer bis ins kleinste Detail: "Daraus konnte ich eine ganze Menge lernen."
Das scheint ihm für den Showdown diese Woche in Valhalla Selbstvertrauen gegeben zu haben. "Ich spiele nicht schlecht, sonst hätte ich diese großen Turniere wohl nicht gewonnen", sagt Kaymer.
Sorgen macht er sich allerdings um die angeschlagene Golf-Ikone Tiger Woods. "Jeder möchte ihn wieder auf den Turnieren spielen sehen. Wenn du ein großes Turnier ohne Tiger im Feld gewinnst, bist du trotzdem sehr glücklich, aber du möchtest gegen ihn gewinnen", sagt Kaymer über den ehemaligen Weltranglistenersten, der am vergangenen Sonntag auf der Schlussrunde in Akron wegen erneuter Rückenbeschwerden aufgeben musste.
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