Der ehemalige Weltranglistenerste, der sich schon seit Wochen in einem Formtief befindet, rettete sich bei der 27. BMW International Open in München-Eichenried durch ein spektakuläres Birdie am letzten Loch gerade noch auf Par und den 84. Platz. Der Rheinländer steht damit auf der zweiten Runde am Freitag stark unter Druck und muss sogar um den Cut zittern.
"Das ist zur Zeit ein bisschen frustrierend. Meine Schläge sind einfach nicht gut genug. Ich habe die ersten neun Löcher sehr gut gespielt, dann nicht mehr so. Das war kein optimaler Auftakt", kommentierte Kaymer mit finsterer Miene seinen durchwachsenen Start in das Turnier, das er 2008 als bislang einziger Deutscher gewonnen hatte.
Jensen in Führung
Kaymer, der sich auf den zweiten neun Löchern zwei Bogeys und sogar einen Doppel-Bogey erlaubte, liegt bereits sieben Schläge hinter den Führenden Lasse Jensen (Dänemark), Rafa Cabrera-Bello (Spanien) und Daniel Gaunt (England), die das Klassement mit einer 65er-Runde anführen. Auch der schwedische Favorit Henrik Stenson hat trotz eines Triple-Bogeys an Loch 16 mit fünf unter Par weiter gute Aussichten auf den Sieg bei der mit zwei Millionen Euro dotierten Veranstaltung.
Dass Kaymer immerhin mit einem Birdie aufhören konnte, bei dem er sich wegen der äußerst schwierigen Lage des Balles sogar nasse Füße holte, soll für Freitag aber noch einmal Auftrieb geben. "Ich muss die ersten Abschläge gut hinbekommen - und dann muss der Putter heißlaufen. Dann sind auch fünf oder sechs unter Par möglich", sagte der zweimalige Major-Sieger.
Fritsch und Schneider überraschen
Überraschend gut schlugen sich Florian Fritsch (Heidelberg) und Marcel Schneider (Pleidelsheim), die als beste Deutsche mit 68 Schlägen und vier unter Par auf dem geteilten zehnten Platz liegen. Anton Kirstein (Fleesensee) belegte mit 70 Schlägen Rang 38. Marcel Siem (Ratingen) beendete die Runde mit 71 Schlägen auf dem geteilten 55. Platz, ebenso Bernd Ritthammer (Nürnberg).
"Ich bin sehr glücklich, dass ich ein bisschen vorne mitmischen kann. Das war definitiv ein schöner Start", sagte der frischgebackene Vater Fritsch. "Das ist mühsam und tut irgendwie weh. Es fehlt ein bisschen der Glaube", meinte ein enttäuschter Siem.
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