Woods historisch schlecht

Von Marco Kieferl
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Lang ist Trumpf: So war das Motto am ersten Tag der 115. US Open in Chambers Bay. Dustin Johnson und Henrik Stenson setzten sich mit jeweils 65 Schlägen an die Spitze und führen damit ein enges Verfolgerfeld um Patrick Reed und Jordan Spieth an. Titelverteidiger Martin Kaymer erwischte einen mäßigen Auftakt, Marcel Siem und Stephan Jäger erging es nicht besser. Für Tiger Woods gab es ein Debakel.

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"Mir macht der Kurs sehr viel Spaß. Man muss genau überlegen, wo man den Ball hinspielt", sagte Kaymer nach der ersten Runde: "Man denkt, man macht einen guten Schlag, landet aber an einer komplett anderen Stelle. Man muss sich immer wieder an den Kurs anpassen und diese Art von Plätzen gefällt mir. Es wird nie langweilig."

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Spannend war Kaymers Runde allemal. Nach einem schnellen Bogey auf der 11, Kaymers zweitem Loch, antwortete der Mettmanner umgehend mit einem Eagle auf dem dritten Par 4 des Tages. Nach einem Double Bogey und einem Birdie auf der 15 ging der 30-Jährige mit Even Par auf seine persönliche Back Nine, erlaubte sich dort mit zwei aufeinanderfolgenden Bogeys an den Löchern 5 und 6 zu viele Fehler.

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Gleichauf mit Kaymer liegt dessen Flightpartner Rory McIlroy, der den hohen Erwartungen nur selten gerecht wurde und mit einem ärgerlichen Bogey auf der 9 letztlich ebenfalls eine 72er Runde für einen Gesamtscore von +2 unterzeichnen musste. Das macht den geteilten 52. Platz.

Enges Rennen am Vormittag

Das Rennen an der Spitze machten an diesem Tag andere: Longhitter Dustin Johnson lieferte sich am Vormittag fast zeitgleich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Patrick Reed und Henrik Stenson.

Am Ende musste der Amerikaner nach 17 fehlerfreien Löchern mit sechs Birdies an der 9 doch noch ein Bogey hinnehmen. Wenige Minuten später lochte Henrik Stenson seinerseits auf der 18 einen Fünf-Meter-Putt zum Birdie und schrieb nach sieben Birdies und zwei Bogeys ebenfalls die 65 für einen Spielstand von -5 auf die Scorecard.

Patrick Reed war wie Phil Mickelson lange in Führung gelegen, konnte am Ende mit einer 66er Runde aber nicht ganz Schritt halten.

Während Altmeister Mickelson bis auf einen Tagesscore von -1 zurückfiel, konnte Jordan Spieth seiner Favoritenrolle gerecht werden und sich ebenso wie Jason Day mit einer Runde von zwei unter Par im Feld platzieren.

Zu den positiven Erscheinungen des Tages zählten Ben Martin und Amateur Brian Campbell, die sich mit 67er Runden völlig überraschend in der Spitzegruppe festspielten.

Woods desaströs

Die beiden verbliebenen Deutschen, Marcel Siem und Stephan Jäger erwischten am Vormittag weniger gute Runden und müssen am Freitag um den Cut bangen. Siem spielte nur zwei Birdies bei fünf Bogeys und geht mit 73 Schlägen von Position 79 ins Rennen.

Stephan Jäger im SPOX-Interview

Der 26-jährige Münchener Jäger konnte bei seinem ersten Majorauftritt vor allem auf den ersten Löchern überzeugen, musste bei einem Stand von Even Par nach elf Löchern noch vier Bogeys hinnehmen und braucht von Rang 98 eine außergewöhnlich gute zweite Runde.

Desaströs lief es bei Tiger Woods, der mit einer 80 das viertschlechteste Ergebnis seiner gesamten Karriere spielte und sich anschließend nur noch in Sarkasmus flüchten konnte. "Immerhin habe ich Rickie den Hintern versohlt", meinte Woods. Players Champion Fowler spielte sogar eine 81, insgesamt lag die Gruppe Woods, Fowler und Louis Oosthuizen (77) am Ende 28 über Par.

Woods notierte nur ein Birdie an der 16, wirkte gegen Ende mitunter auffällig lustlos und musste neben acht Bogeys auch noch ein Triple Bogey an der 14 hinnehmen.

Bei einer US Open war es gar das schlechteste Ergebnis, das der 14-malige Major-Champion jemals hinnehmen musste. Am Freitag geht er als 152. von 156 Startern an den ersten Abschlag.

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