Neustart in bessere Zeiten?

SID
Martin Kaymer feierte in Kohler seinen ersten Major-Triumph
© getty

Bei der Rückkehr an die Stätte seines ersten Major-Triumphes gerät Martin Kaymer auch fünf Jahre danach noch ins Schwärmen. "Da hat einfach alles gepasst. Das war eine unglaubliche Woche, die ich nie vergessen werde", sagte Deutschlands 30 Jahre alter Top-Golfer dem SID, "die schönen Erinnerungen kommen hier natürlich wieder hoch." Nach Jahren der Hochs und Tiefs schlägt Kaymer ab Donnerstag wieder bei der US PGA Championship in Kohler ab. Und wieder ist er nur Außenseiter.

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Dabei hatte der überraschende Erfolg 2010 auf dem Par-72-Platz Whistling Straits im Stechen gegen Bubba Watson (USA) aus dem bis dato international weithin unbekannten Golfer aus dem rheinischen Mettmann urplötzlich den zweiten deutschen Major-Gewinner nach Bernhard Langer gemacht. Was folgte, glich einem Traum.

Sieg gegen die USA beim Debüt im europäischen Ryder-Cup-Team, Sieg im Race to Dubai, Golfer des Jahres auf der Europa-Tour und dann im Februar 2011 ebenfalls als zweiter Deutscher nach Langer die Nummer eins der Weltrangliste. Kaymer war im Eiltempo an die Spitze gestürmt, war nun auch international ein Star. Allerdings auch mit allen Schattenseiten.

Die Suche nach Balance

Das Interesse an seiner Person nahm rapide zu, alle wollten sie ein wenig teilhaben an dieser jüngsten Erfolgsgeschichte. Doch die pralle Öffentlichkeit war, ist und wird wohl auch nie Kaymers Ding sein. Der Medien- und Sponsorenrummel forderte seinen Preis. Von Ende 2011 bis zum Frühjahr 2014 blieben Toursiege aus. Auch bitter für Kaymer, dass er bislang beim legendären US Masters kein Bein auf den Boden bekam.

Veränderungen an seinem Spiel zahlten sich nicht aus, vielmehr brachten sie sein erfolgreiches Gesamtpaket aus dem Gleichgewicht. Noch heute sucht er die Balance. Ohne durchschlagenden Erfolg. In der Weltrangliste gehört er als Nummer 21 zwar weiter zur Weltspitze, nur für ganz oben reicht es nicht. Da sind ihm Typen wie Rory McIlroy (Nordirland) oder der in diesem Jahr bei zwei Majors erfolgreiche Jordan Spieth (USA) längst enteilt.

Mit Woods auf der Runde

Daher ist es fraglich, ob Kaymers Rückkehr ans Ufer des Lake Michigan ein "Zurück in die Zukunft", also ein Neustart in bessere Zeiten wird. Aufgegeben hat er die Hoffnung aber noch nicht. Vielleicht hilft ihm in Whistling Straits, sich die Momente des Triumphes gedanklich zurückholen zu können. Zudem, so Kaymer, "könnten die Platzkenntnisse hilfreich sein".

Am Donnerstag und Freitag hat Kaymer prominente "Arbeitskollegen", mit ihm geht neben Keegan Bradley auch der strauchelnde Superstar Tiger Woods (beide USA) auf die Runde. "Ich habe schon einige Male mit ihm gespielt. Das ist immer besonders", so Kaymer, der sich wünscht, "dass ich auch dieses Jahr wieder gutes Golf zeigen und mir vor allem eine gute Ausgangsposition für den Finaltag erspielen kann." Und dann ist alles möglich - siehe 2010.

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