Als der Titelverteidiger am frühen Vormittag seine ersten neun Löcher gespielt hatte, wusste der Rest des Feldes, was die Stunde geschlagen hat. Jordan Spieth vergab auf der zweiten Spielbahn einen kurzen Birdieputt, von da an blieb der 22-jährige Amerikaner aus der Distanz von zwei Metern mehr oder weniger fehlerfrei.
Spieth rettete spektakuläre Pars und arbeitete sich nach Birdies auf den Löchern 3, 6 und 8 an die Spitze. Auf den Back Nine blieb der zweifache Majorsieger weiterhin fehlerfrei und baute seine Führung mit Birdies auf den Löchern 10, 13 und 18 aus.
Dabei erkannte Spieth im Interview nach der Runde sogar noch Steigerungspotenzial: "Bei den ersten Schlägen mit den mittleren Eisen fühlte ich mich nicht sonderlich gut. Von daher war es für mich ein besonderes Erlebnis, dennoch bogeyfrei zu bleiben."
McIlroy und Day mit finalen Fehlern
Zu den engsten Verfolgern des Amerikaners zählen nach der ersten Runde überraschend Danny Lee und Shane Lowry. Beide haben mit 68 Schlägen zwei Zähler Rückstand, wobei Lowry mit einem Ergebnis von -5 auf den Front Nine durchaus Chancen auf die Führung hatte.
Es folgt ein Quintett von fünf Spielern bei -3, zu denen unter anderem die starken Engländer Danny Willett und der letztjährige Zweitplatzierte Justin Rose zählen.
Rory McIlroy: Holy- oder Hollywood?
Der erwartete Dreikampf um die Spitze des Golfsports und das Green Jacket lebte vom ersten Tag an auf, doch sowohl Rory McIlroy als auch Jason Day erlaubten sich gegen Ende der Runde zu viele Fehler.
Jason Day lag nach 13 gespielten Bahnen nur einen Schlag hinter Spieth, gab mit einem Dreiputt am leichtesten Loch und einem Wasserball an der 16 gefolgt von einem Triple Bogey fünf Schläge auf drei Löchern ab.
Mit einem Resultat von Even Par liegt Day zwei Schläge hinter McIlroy, der im letzten Flight des Tages zwei Bogeys auf den letzten drei Löchern verkraften musste und am Ende mit 70 Schlägen den Platz verließ.
Langer fängt Feuer - Kaymer hadert
Aus deutschsprachiger Sicht verlief der Auftakt beim ersten Major des Jahres durchwachsen. Martin Kaymer konnte trotz 13 von 14 getroffenen Fairways mit vier Bogeys und zwei Birdies nur eine 74er Runde erzielen. Mit +2 liegt der 31-Jährige auf dem geteilten 44. Rang und kämpft am Freitag um den Cut.
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Bernhard Langer bewies mit seinen 58 Jahren einmal mehr, dass er noch mit der jungen Generation mithalten kann. Dank dreier Birdies in Folge auf den Back Nine kämpfte sich der Anhausener zu einem Spielstand von Even Par und dem 21. Rang.
"Nach den ersten neun Löchern hatte ich befürchtet, die Sache würde mir entgleiten. Dann konnte ich mich aber mit drei Birdies auf den Back Nine von +3 auf Even Par verbessern und hatte sogar noch Gelegenheiten für einen besseren Score", resümierte Langer sein Spiel nach einem gelochten Fünf-Meter-Parputt an der 18.
Els mit traurigem Rekord
Der Österreicher Bernd Wiesberger war als einer der ersten Spieler des Tages gestartet und hatte lange Zeit sogar die Führung inne. Dann jedoch kam Spieth und ein "Blackout", wie der Österreicher seinen Vierputt an der 16 beschrieb. Vor der zweiten Runde belegt Wiesberger mit einem Score von +1 den geteilten 34. Rang.
Für ein trauriges Highlight sorgte Ernie Els. Der 46-jährige Südafrikaner und vierfache Majorsieger leidet seit einiger Zeit an Yips, einer Golferkrankheit, bei der die Hände vor dem Putten zucken.
Dieser Umstand führte dazu, dass Els nach sieben Putts aus teilweise kürzester Distanz an der ersten Bahn eine 10 notierte. Das war gleichbedeutend mit dem schlechtesten Auftaktergebnis, das jemals in Augusta National erzielt wurde.
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