Er habe sich auch damit befasst und "kenne die Risiken", sagte Kaymer. Man könne sich testen lassen und müsse danach die nächsten sechs Monate ein bisschen aufpassen. Er könne nur seine eigene Entscheidung treffen, man müsse die Entscheidungen der anderen akzeptieren, so Kaymer, aber: "Was man davon hält, da redet man dann eher zu Hause drüber."
Kaymer fühlt vor allem mit denen, die so viel für das olympische Turnier getan hätten. "Das ist für unsere Sportart extrem bitter, speziell für die Leute, die so hart dafür gearbeitet haben, dass Golf wieder olympisch wird", sagte der 31-Jährige. Rio sei eine "so tolle Plattform für unseren Sport, um diesen in der Welt noch bekannter zu machen".
Nachvollziehen könne er die Absagen deshalb nicht, eine mögliche Erklärung lieferte Kaymer allerdings doch: "Wir sind extrem verwöhnt in unserer Sportart. Wir verdienen viel Geld, wir leben in einem tollen Haus, haben einen relativ einfachen Lebensstil, kommen immer Sonntagabend nach Hause zu unserer Familie." Da sei es für ihn "sehr schwer zu verstehen, dass Du dann am größten und ältesten Sportevent der Welt nicht teilnimmst. Für mich ist es ganz schwer, dafür eine Begründung zu finden".
Kaymer will das Besondere aufsaugen
Seine Vorfreude auf Rio kann all dies nicht schmälern. Kaymer will das Besondere von Olympischen Spielen von Beginn an aufsaugen. "Ich fliege früh hin, schon zur Eröffnungsfeier, um mich an die Atmosphäre zu gewöhnen, Sportler kennenzulernen und dann langsam in meinen Rhythmus zu kommen", erklärte Kaymer. Die Eröffnungsfeier findet am 5. August im legendären Maracana-Stadion statt, sechs Tage später steht für den zweimaligen Major-Gewinner der erste Abschlag an.
Am Ende seiner Mission soll Gold stehen. Er hofft, dass es wieder zu einer solchen Situation kommt, die er in seiner Karriere bislang zweimal erlebt habe: "Das war 2008 bei meinem Sieg bei der BMW Open in München und 2012 beim Ryder Cup, als ich den entscheidenden Putt gelocht habe", berichtete Kaymer, "in diesen Momenten hatte ich nie auch nur den geringsten Zweifel, dass es klappt." Dies erhoffe er sich auch für Rio, und dann, so Kaymer, "würde ich gerne mit der Goldmedaille ins Sportstudio wiederkommen."
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