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Tiger Woods bot nur noch ein Bild des Jammers. Wie ein Häufchen Elend schlich der Golf-Superstar vom Platz im Southern Hills Country Club, humpelnd, fröstelnd und völlig frustriert. Statt am Sonntag wie erhofft seinen 16. Major-Triumph zu vollenden, verließ der 46-Jährige von Fußschmerzen gepeinigt nach seiner desaströsen dritten Runde vorzeitig sein Revier. Erstmals als Profi bei einem der vier großen Turniere. "Es ist schlimm. Ich habe nichts richtig gemacht", sagte Woods und hinterließ mit seinem Ausstieg wieder einmal viele Fragezeichen.
79 Schläge hatte Woods am Samstag bei der US PGA Championship in Tulsa/Oklahoma benötigt, es war seine bislang schlechteste Runde überhaupt bei diesem Major. "Ich habe den Ball nicht gut getroffen und kam nicht so in die Runde, wie ich es wollte", sagte der langjährige Weltranglistenerste, für den es erst das zweite Turnier seit seinem schweren Autounfall vor 15 Monaten war. Beim US Masters im April war er 47. geworden.
Vor Tulsa hatte Woods im Vorfeld Optimismus verbreitet. "Ich fühle mich viel stärker als beim Masters", hatte er erklärt. Doch schon auf der ersten Runde kam die Ernüchterung: 74 Schläge, Rang 99, neun Schläge Rückstand auf Spitzenreiter Rory McIlroy. Mit einer 69 am Freitag schaffte er zumindest noch den Cut.
Am Samstag nahm dann das Drama seinen Lauf. Sechs Schläge über Par nach neun Löchern, darunter ein Triple-Bogey an der 6. Doch damit nicht genug: Es folgten vier Bogeys in Serie, ehe ihm an der 15 zumindest sein einziges Birdie glückte.
PSG Championship: Tigers Woods schmerzt der Fuß
Offensichtlich waren seine Probleme mit dem Fuß. Sein Agent Mark Steinberg meinte: "Er hatte Schmerzen, daher hat er sich entschieden, am Sonntag nicht mehr anzutreten." Woods' Caddie Joe LaCava ergänzte: "Egal, was er auch versucht hat, sein Körper hat nicht mitgemacht."
Woods und der Körper, das ist eine Leidensgeschichte mit vielen Kapiteln, zusätzlich zu seinen zahlreichen privaten Eskapaden der Vergangenheit. Gesegnet mit einem unfassbaren Talent, stand sich Woods oft selbst im Weg, zusätzlich streikt auch sein Körper immer wieder. Mehrere Rückenoperationen stoppten den "Messias" des Golfsports mehrmals.
Als schon fast niemand mehr mit seiner Rückkehr rechnete, stieg Woods mit seinem Triumph beim US Masters 2019 wie ein Phönix aus der Asche, nicht nur die Golfwelt lag dem Superstar urplötzlich wieder zu Füßen. Nun scheint die Zukunft wieder einmal ungewiss. Wann kommt Woods im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Füße? Schafft er es überhaupt noch einmal? Das Alter jedenfalls arbeitet konsequent gegen ihn.
In Führung lag vor der Schlussrunde am Sonntag der Chilene Mito Pereira, der nach einer 69 drei Schläge Vorsprung auf den Engländer Matthew Fitzpatrick und Will Zalatoris aus den USA hatte. Mit 201 Schlägen lag der 27-Jährige neun Schläge unter Par. Nicht mehr dabei sind die deutschen Starter Martin Kaymer (Mettmann) und Alex Cejka (München), die den Cut verpassten.