Im Rahmen einer Party auf der spanischen Ferieninsel soll Schwenker, Ex-Manager des THW Kiel, die Verschiebung des Champions-League-Finales 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt zu Gunsten seines Klubs zugegeben haben.
Am achten Verhandlungstag wurde ein Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) zu Vernehmungen von Zeugen drei Stunden lang befragt.
Einigkeit habe bei allen vernommenen Personen darüber geherrscht, dass Schwenker betrunken gewesen sein soll, berichtete der Polizeibeamte.
"Manche sagten aus, es sei nur oberflächlich über das Finale von 2007 gesprochen worden", sagte der Ermittler: "Manche behaupteten, es sei gar nicht von Handball die Rede gewesen."
Überprüfung des Bankkontos eines Schiedsrichters
Die Vorkommnisse auf Mallorca waren nicht das einzige Thema. Der Ermittler berichtete von "erklärungsbedürftigen Posten" bei der Überprüfung des Bankkontos eines der beiden Final-Schiedsrichter. Dort habe es rund um das Spiel eine hohe Einzahlung gegeben.
Vor der 5. großen Strafkammer des Kieler Landgerichts wurde auch über Nenad Volarevic gesprochen. Der Kroate, der als Mittelsmann rund 92.000 Euro an die beiden Schiedsrichter Miroslaw Baum und Marek Goralczyk übergeben haben soll, habe in seiner Vernehmung im März 2010 in Kroatien geäußert, dass er seit zehn Jahren als Spielervermittler für den THW arbeite, so der Polizist.
Butzeck sagt am Donnerstag aus
Spannend wird es am Donnerstag. Am neunten Verhandlungstag ist Handball-Funktionär Gerd Butzeck in den Zeugenstand geladen. Butzeck soll bei der Feier auf Mallorca dabei gewesen sein.
Unterdessen kündigte die Kammer an, nach dem 21. Dezember voraussichtlich keine Zeugen mehr vorzuladen. Das würde bedeuten, dass entgegen den Erwartungen bereits Anfang 2012 mit einem Urteil zu rechnen ist.
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