Sie habe ihm bei einem Gespräch 2008 auch Kontoauszüge gezeigt, die angeblich die Bestechung der Schiedsrichter im Champions-League-Finale 2007 beweisen.
Wegner berichtete von einem "hasserfüllten Besuch" von Mirjana Serdarusic kurz nach dem Rausschmiss ihres Ehemanns. "Ich wünsche mir Uwe Schwenker in Handschellen. Er hat meinen Mann auf dem Gewissen", soll Frau Serdarusic zu Wegner gesagt haben. "Sie war schwer zu bremsen. Das hat auch Noka (Zvonimir Serdarusic, Anm. d. Red.) nicht geschafft", sagte Wegner. Schwenker habe die Vorwürfe ihm gegenüber bestritten.
Wegner entlastete bei seiner Befragung hingegen den Manager der Rhein-Neckar Löwen, Thorsten Storm. Storm habe ihm zwar erzählt, von den Bestechungsvorwürfen zu wissen, seine Kenntnisse aber nicht dazu genutzt, die Ablösesumme für den damaligen Kieler Rückraumstar Nikola Karabatic zu drücken - wie es die Schwenker-Verteidigung behauptet.
Von Ungereimtheiten sprach Wegner in Bezug auf die Kontoführung beim THW. So habe er von einem Darlehen, wie es Schwenker behauptet, an Serdarusic über insgesamt 60.000 Euro aus dem Jahr 2008 nie etwas gehört. Erst beim Einblick in die Ermittlungsakte im folgenden Jahr stieß er auf den "abenteuerlichen Buchungsvermerk", der "Verpflegung, sonstige Aufwendungen und Schiedsrichter" ausgewiesen habe.
Weil Schwenker dem Gesellschafter-Gremium sowohl diese Zahlung als auch die 92.000 Euro, die 2007 angeblich an einen kroatischen Spielervermittler überwiesen worden waren, nicht erklären konnte, wurde er im Juni 2009 entlassen.In dem Marathon-Prozess, der Anfang 2012 voraussichtlich beendet sein wird, geht es um das Finalrückspiel der Handball-Champions-League 2007 zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt.
Kiels Ex-Manager Schwenker und Ex-Trainer Serdarusic wird vorgeworfen, die beiden polnischen Schiedsrichter über einen kroatischen Mittelsmann bestochen und so den Titel gekauft zu haben. Schwenker, Serdarusic und die beiden Referees bestreiten die Vorwürfe.
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