Erfolgreichste deutsche Werferinnen waren Spielmacherin Anna Loerper und Kreisläuferin Wiebke Kethorn mit jeweils sechs Treffern. Zudem überzeugte erneut Clara Woltering im Tor. Auch dank ihrer Paraden sorgte das deutsche Team nach holprigem Start im zweiten Abschnitt für klare Verhältnisse.
Nach den drei ungefährdeten Siegen zum Auftakt hatte die Jensen-Truppe allerdings größere Probleme mit den Nordafrikanerinnen als erwartet. Hinten agierte die Abwehr lange Zeit viel zu passiv, vorne litt der EM-Siebte unter Ladehemmung.
Gegen die aggressive tunesische Deckung war kaum ein Durchkommen, zudem wurden reihenweise Großchancen liegen gelassen. Von der "attraktiven Spielphilosophie", die DHB-Präsident Bernhard Bauer vor der Partie noch in den höchsten Tönen gelobt hatte, war zunächst kaum etwas zu sehen.
Jensen routiert
Bundestrainer Jensen vertraute zum ersten Mal während der WM auf eine neue Anfangsformation. So begann Wiebke Kethorn anstelle von Routinier Anja Althaus am Kreis, und Angie Geschke spielte für Natalie Augsburg auf dem linken Flügel.
Doch trotz der neuen Impulse gelang zunächst nicht viel. Zwar ging die DHB-Auswahl beim 4:3 durch Kethorns zweiten Treffer erstmals in Führung (9.), Tunesien blieb allerdings am Drücker, spielte ohne Respekt vor der körperlich überlegenen deutschen Deckung und ging kurz vor der Pause sogar mit zwei Toren in Front.
Steigerung nach der Halbzeit
Im zweiten Abschnitt präsentierte sich das deutsche Team dann deutlich verbessert. Woltering hielt einen Ball nach dem anderen, die Abwehr packte deutlich besser zu, und vorne traf Loerper vier Mal in Folge zum 14:11 (37.).
In der Folgezeit fiel dem tunesischen Team nicht mehr viel ein, die DHB-Auswahl baute ihre Führung Tor um Tor aus und ließ sich die Partie nicht mehr aus der Hand nehmen. Spätestens beim 22:14 durch Geschke war die Partie entschieden (51.).