Mit dem Einzug in die K.o-Phase hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) ihr Minimalziel erreicht. Doch jetzt will das Team mehr. "Es ist eine Zwischenetappe, die wir erreicht haben. Wir haben noch Luft nach oben", sagte Kreisläuferin Anja Althaus und fügte mit Blick auf den weiteren Turnierverlauf in Serbien an: "Wir sind hungrig."
Die starken Auftritte in der Vorrunde haben Begehrlichkeiten geweckt. Eine Medaille scheint möglich, es wäre die erste bei einem großen Turnier seit WM-Bronze 2007. Laura Steinbach möchte daran aber noch nicht denken. "Wir haben eine sehr starke Gruppe gespielt und sind Erster, aber wir haben noch nichts gewonnen", sagte die Rückraumspielerin.
Woltering und Müller ragen heraus
Aus einer starken Mannschaft ragten bisher Torfrau Clara Woltering und Torjägerin Susann Müller heraus. Woltering gibt der jungen Mannschaft mit ihren Paraden viel Sicherheit. So rettete sie den knappen Sieg gegen Ungarn (27:26) zum Abschluss der Vorrunde mit einem gehaltenen Siebenmeter acht Sekunden vor Spielende.
Im Angriff ist auf Müller Verlass. Die Rückraumspielerin des HC Leipzig warf in den fünf Vorrundenspielen 45 Tore und machte des Öfteren den Unterschied aus. "So eine Spielerin brauchst du, die alles trifft und auch unmögliche Bälle reinmacht", sagte Jensen.
"Fast wie ein Mann"
Auch Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar gerät bei Müllers Spiel ins Schwärmen. "Sie spielt mit ihren herausragenden athletischen und technischen Fähigkeiten fast wie ein Mann", schrieb Kretzschmar in seiner Sport1-Kolumne.
Sollten die deutschen Frauen ihrer Favoritenrolle gegen Angola gerecht werden, erhält sie ab dem Viertelfinale weitere Unterstützung. DHB-Präsident Bernhard Bauer hat seine Anreise angekündigt. "Ich hoffe natürlich, dass ich sogar bis nächsten Sonntag zittern darf", sagte Bauer mit Blick auf den Finaltag: "Träumen darf man ja."
Das deutsche Team im Überblick