Die Spiele am Sonntag:
HSV Hamburg - Bergischer HC 29:24 BOXSCORE
400 Fans des Bergischen HC waren extra per Sonderzug nach Hamburg gereist, um ihre Mannschaft wie beim Saisonauftakt erneut zu einem Sieg gegen den Champions-League-Sieger zu peitschen. Zwar machte die "blaue Wand" ihrem guten Ruf wieder alle Ehre und Christian Hoße mit sieben Toren ein starkes Spiel - doch der überragende Jogi Bitter im Tor des HSV machte alle Hoffnungen auf einen zweiten Coup zunichte. In der ersten Hälfte hielt er seine Mannschaft mit elf Paraden im Rennen und ermöglichte Hamburg die knappe 10:9-Pausenführung.
Erst nach dem Seitenwechsel fanden die Hanseaten den zuvor schmerzlich vermissten Rhythmus im Angriff, schraubten ihre Wurfquote auf 62 Prozent und verdienten sich den am Ende klaren Sieg durch eine erhebliche Leistungssteigerung. Ein Treffer von Stefan Schröder, mit sieben Toren erfolgreichster Werfer der Hamburger, zu Beginn der zweiten Hälfte war der Startschuss für einen kleinen Zwischenspurt, der die Hausherren erstmals mit drei Toren davonziehen ließ.
Diesen Vorsprung baute der HSV bis zum Ende auf fünf Treffer aus und tankte auch durch den errungenen dritten Tabellenplatz Selbstvertrauen für das Duell gegen den THW Kiel am zweiten Weihnachtstag.
HSG Wetzlar - Rhein-Neckar Löwen 27:37 BOXSCORE
Die Hoffnungen von Wetzlar-Coach Kai Wandschneider auf den ersten Sieg seiner Karriere gegen die Rhein-Neckar Löwen lösten sich bereits in den ersten Minuten in Luft auf. Seine Mannschaft verschlief den Start und ermöglichte den Gästen eine schnelle 4:0-Führung. In der Folge kam Wetzlar ohne den grippekranken Kevin Schmidt zwar etwas besser in die Partie, aber nie näher als auf drei Tore an die abgezockten Löwen heran, bei denen sich erneut Uwe Gensheimer (10 Tore) und Bjarte Myrhol (7) am treffsichersten zeigten.
Zu Beginn der zweiten Hälfte drohten die Gäste kurzzeitig ihre zuvor gezeigte große Souveränitat zu verlieren, ehe Gensheimer einen Zwischenspurt initiierte, der die Löwen auf 23:31 erhöhen ließ.
Mit dem Rücken zur Wand setzte Wetzlar mit einer offensiven Deckung alles auf eine Karte, herumreißen konnten die Hausherren das Ruder aber nicht mehr. Im Gegenteil: Denn die Löwen zogen davon und dank des 37:27-Auswärtserfolgs in der Tabelle an den Füchsen Berlin vorbei auf Rang vier.
HBW Balingen-Weilstetten - SC Magdeburg 26:26 BOXSCORE
Das Spiel am Dienstag
FrischAuf Göppingen - SG Flensburg-Handewitt 28:28 BOXSCORE
In der ausverkauften EWS-Arena übernahmen die Flensburger zu keinem Zeitpunkt die Führung und mussten sich am Ende bei Anders Eggert bedanken, dass er per Siebenmeter noch für das Remis sorgte. Im ewigen Kampf gegen den Rückstand - den Torhüter Mattias Andersson über weite Strecken erträglich hielt - kamen Holger Glandorf, Lasse Svan Hansen und Drasko Nenadic als beste Flensburger auf jeweils fünf Tore.
Die Göppinger wackelten bei ihrem Heimspiel wie schon im knappen Hinspiel (24:25) gewaltig am Thron der Flensburger, die nun bei einem Sieg des THW Kiel gegen den TBV Lemgo (Mi., 19.00 Uhr) die Tabellenführung abgeben müssten. Es war ihr erster Punktverlust in der HBL nach zuletzt elf Siegen.
Bei den Göppingern machten vor allem die Rückraum-Asse Mimi Kraus und Tim Kneule mächtig Wirbel vor dem Flensburger Tor. Als bester Torschütze trug sich der vom Absteiger Neuhausen gekommene Marcel Schiller mit sechs Toren ein.
Die Spiele am Samstag:
THW Kiel - TV Emsdetten 35:28 (18:15) BOXSCORE
Wenn der frischgebackene Tabellenführer THW Kiel auf das Schlusslicht trifft, dann ist ein Kantersieg eigentlich Pflicht. Doch gegen den TV Emsdetten taten sich die Zebras überraschend lange Zeit schwer. Zur Freude der mitgereisten 160 lautstarken Fans aus Emsdetten konnte ihr Team zunächst Paroli bieten.
Als die Gäste in der 24. Minute durch Steffen Lökkebö sogar in Führung gingen und ihre Fans bereits "Auswärtssieg, Auswärtssieg" skandierten, platzte Kiel-Trainer Alfred Gislason der Kragen und er stellte seine Abwehr komplett um. Diese Änderungen auf eine offensivere 5-1-Formation zeigten schnell Wirkung und Kiel konnte sich bis zur Pause einen 18:15-Vorsprung erspielen.
In der zweiten Halbzeit ließen die Gastgeber dann aber nichts mehr anbrennen und setzten sich Tor um Tor von Emsdetten ab. Während die Torquote der Zebras sich stetig verbesserte, nahm die der Gäste ebenso konstant ab. Am Ende stand so dann doch ein deutlicher 35:28-Erfolg für Kiel zu Buche, durch den sich das Team als Tabellenführer in die Weihnachtstage verabschiedet, bevor es am 2. Weihnachtsfeiertag im Spitzenspiel gegen den HSV Hamburg geht. Herausragender Werfer beim THW war Marko Vujin mit elf Treffern.
ThSV Eisenach - Füchse Berlin 23:22 (10:11) BOXSCORE
Die Füchse Berlin hatten in ihrer Partie in Eisenach ähnliche Vorzeichen wie der THW Kiel, ging es doch für den Tabellenvierten zum Vorletzten. Und wie die Zebras hatten auch die Füchse zu Beginn große Probleme mit dem Gegner. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit gelang es den Gästen, sich in einer torarmen Partie etwas abzusetzen und zur Halbzeit eine 11:10-Führung herauszuspielen.
Aber auch nach der Pause kamen die Füchse nicht richtig in Tritt. Die Führung wechselte ständig, nie konnte sich ein Team mit mehr als einem Treffer absetzen. Eisenach erspielte sich in den Schlussminuten sogar leichte Vorteile und konnte durch einen verwandelten Siebenmeter von Faruk Vrazalic wenige Sekunden vor dem Ende einen sensationellen 23:22-Sieg feiern.
Vrazalic und Aivis Jurdz mit jeweils acht Toren waren beste Werfer bei den Gastgebern, bei denen nur fünf Spieler die Tore erzielten. Konstantin Igropulo war für die Gäste, die nun fürchten müssen, in der Tabelle von den Rhein-Neckar Löwen überholt zu werden, mit neun Toren am erfolgreichsten.
MT Melsungen - TuS N-Lübbecke 28:28 (14:15) BOXSCORE
VfL Gummersbach - TBV Lemgo 33:32 (17:17) BOXSCORE
GWD Minden - TSV Hannover-Burgdorf 29:25 (14:11) BOXSCORE
Die Tabelle der HBL im Überblick