Roggisch bleibt wohl beim DHB

SID
Die Entscheidung um Oliver Roggischs (l.) Zukunft scheint gefallen zu sein
© getty

Kapitän Oliver Roggisch hielt sich bei der Frage nach seiner Zukunft noch bedeckt, doch Nationaltrainer Martin Heuberger ließ wenig Raum für Spekulationen.

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"Die Entscheidung ist gefallen. Er wird dem DHB erhalten bleiben. Darüber bin ich sehr froh, weil ich zu Oli ein sehr besonderes Verhältnis habe", sagte Heuberger am Rande des All-Star-Games am Samstag in Leipzig.

Schon seit Wochen wird über ein mögliches Engagement des 35 Jahre alten Publikumslieblings beim DHB spekuliert. Im Gespräch ist offenbar der Posten eines Teammanagers für die DHB-Auswahl. Nun scheint es Klarheit zu geben. Auch wenn der Weltmeister von 2007 die Entscheidung weder bestätigen noch dementieren wollte.

Nichts unterschrieben

"Es sind noch keine Verträge unterschrieben. Ich berichte erst Sachen, wenn sie in trockenen Tüchern sind", sagte Roggisch auf Nachfrage. Für Dienstag jedenfalls lud der DHB zusammen mit den Rhein-Neckar Löwen zu einer gemeinsamen Pressekonferenz. Thema: "Zukunft des Spielers Oliver Roggisch".

Es wäre ein logischer Schritt für den deutschen Verband, schließlich ist Roggisch einer der Lieblinge der Fans. Auch in Leipzig skandierten die Zuschauer noch eine halbe Stunde nach dem 38:31 (15:17)-Sieg der Nationalmannschaft gegen eine Bundesliga-Weltauswahl den Namen des Abwehrspezialisten.

"Oli ein Positiv-Faktor. Ich glaube, auch im Sponsoring- oder Marketing-Bereich ist er mit seiner Art immer eine Bereicherung für eine Mannschaft. Egal, ob das bei den Rhein-Neckar-Löwen ist oder beim DHB", sagte Heuberger.

Womöglich ist auch eine Doppelfunktion vorstellbar. Denn eigentlich hat Roggisch noch einen Vertrag bis 2015 bei den Löwen, doch in den vergangenen Wochen war bereits häufiger über ein vorzeitiges Ende seiner aktiven Zeit spekuliert worden. Auch mit den Löwen soll es Gespräche über einen Einstieg ins Management geben. Auf "SID"-Anfrage verwies Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm auf den Termin am Dienstagmorgen.

Draht zum Team wichtig

Auch DHB-Vizepräsident Bob Hanning hatte zuletzt im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" erklärt, er brauche jemanden, der einen Draht zum Team habe. Und das hat Roggisch - wie sich auch in Leipzig zeigte. Während der ersten Halbzeit saß Roggisch meist neben Heuberger und unterhielt sich mit dem Nationaltrainer. Immer wieder suchte er auch das Gespräch mit den jüngeren Spielern.

"Er hat einen guten Draht zur Mannschaft", sagte Heuberger: Und ich bin froh, dass ich ein Bindeglied gegenüber der Außenwelt habe." Etwas plakativ wurde Roggisch bereits als neuer "Handball-Bierhoff" tituliert.

Mit seiner charmanten, eloquenten Art und dem sicheren öffentlichen Auftreten erinnert der langjährige Nationalspieler aber schon jetzt an Oliver Bierhoff, der die deutschen Fußballer als Teammanager begleitet. "So in die Richtung kann man sich das vorstellen", sagte Heuberger: "Wobei Oliver Bierhof noch ganz andere Aufgaben beim DFB hat."

Die WM-Qualifikation im Juni gegen Polen wird Roggisch jedenfalls noch als Spieler in Angriff nehmen. "Dann gibt es für mich kein Zurück mehr, dann muss man den Platz frei machen", sagte er.

Oliver Roggisch im Steckbrief