Dabei spiele es keine Rolle, ob der finanziell angeschlagene HSV Hamburg am Dienstag die Auflagen für den Lizenzerhalt erfüllen kann.
"Für uns bedeutet das bis zu einer anderen richterlichen Entscheidung, dass wir Balingen-Weilstetten für den Spielbetrieb zulassen müssen", sagte HBL-Pressesprecher Oliver Lücke dem "SID". Rechtliche Schritte der Liga als Reaktion auf die Entscheidung seien denkbar: "Das behalten wir uns vor."
Balingen war sportlich abgestiegen, hatte nach der zweimaligen Lizenzverweigerung für den HSV aber wieder erstklassig geplant. Durch den überraschenden Erfolg der Hamburger vergangene Woche vor dem HBL-Schiedsgericht drohte erneut der Gang in die 2. Liga. Doch Balingen leitete rechtliche Schritte ein - mit Erfolg.
Aus 18 mach 19
Bleibt Hamburg im Oberhaus und erfolgt kein HBL-Einspruch gegen die einstweilige Verfügung, könnten in der kommenden Saison 19 statt 18 Mannschaften in der Bundesliga spielen. "Denkbar ist das", sagte Lücke.
Erleichterung herrschte in Balingen: "Unser Dank gilt insbesondere unseren juristischen Partnern", sagte HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer.
Die Ligaführung hatte dem letztjährigen Champions-League-Gewinner Hamburg nach dem Saisonende zweimal wegen gravierender finanzieller Unterdeckung die Lizenz für die kommende Spielzeit verweigert. Das unabhängige Bundesliga-Schiedsgericht erteilte den Hanseaten dann aber doch noch in letzter Instanz die Spielerlaubnis für den Fall, dass bis zum 1. Juli (17.00 Uhr) alle Auflagen erfüllt werden.
Patronatserklärungen gefordert
Schätzungen zufolge müssen die Norddeutschen bis zum Stichtag Patronatserklärungen vorweisen können, die das aktuelle Defizit von rund 4,5 Millionen Euro abdecken. "Wir warten mit Spannung auf den morgigen Tag", sagte Lücke: "Davon ist letztendlich auch das weitere Verfahren abhängig. Dann könnte sich der Fall von selbst erledigen."
Ein HBL-Aus für die Balinger hätte zur Folge gehabt, dass die HG Saarlouis aus der 2. Liga abgestiegen wäre. Deshalb zogen auch die Saarländer vor das Landgericht Dortmund und erhielten ebenfalls die vorläufige Zulassung.
"Ich bin hocherfreut. Das Gericht hat die Zwangslage, in die wir durch die Gesamtsituation um die Lizenzierung des HSV Hamburg geraten sind, zu unseren Gunsten beurteilt", sagte HGS-Manager Richard Jungmann: "Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass die HBL weitere Rechtsmittel gegen diese Entscheidung einlegen wird."
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