"Innerhalb der kommenden Wochen sollte eine Einigung erzielt werden. Ansonsten sehen wir uns nicht mehr in der Lage, die Weltmeisterschaft entsprechend in unsere Programmabläufe zu integrieren", erklärte Axel Balkausky, Sportkoordinator der "ARD".
Weniger als zwei Monate vor dem Auftakt der umstrittenen Endrunde im Wüstenstaat hat kein deutscher Free- oder Pay-TV-Sender den Zuschlag bekommen. Der Deutsche Handballbund (DHB) sieht noch keinen Anlass zur Sorge. "Natürlich wollen wir auf dem deutschen Markt eine Verbreitung haben", sagte Generalsekretär Mark Schober: "Wir sind optimistisch, dass es zeitnah zu einer Lösung kommt."
Die Zeit wird knapp
"ARD" und "ZDF" haben schon im August fristgerecht ihr Angebot für die WM eingereicht, aber seitdem "noch nicht einmal verhandelt", sagte Jörg Augustin, Senior Director der von den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten eingesetzten Sport-Vermarktungsagentur SportA, "wir wurden stattdessen aufgefordert, zu warten". Langsam aber sicher wird jedoch die Zeit knapp.
Vor gut einem Jahr hatte der Handball-Weltverband IHF die Rechte für die Männer-WM 2015 und die und Frauen-WM 2017 für 100 Millionen Schweizer Franken (80 Millionen Euro) an den katarischen Sportsender beIN Sports verkauft. Die Anstalt hat aber offenbar keine Erfahrungen darin, TV-Rechte zu verhandeln und weiter zu vergeben.
Die Veranstalter stehen seit geraumer Zeit in der Kritik. So hatten zuletzt Bahrain auch die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Teilnahme an der WM zurückgezogen. Beide Staaten protestieren damit gegen die mutmaßliche Unterstützung islamischer Extremisten durch Katar. Deutschland nimmt am Turnier nur dank einer fragwürdigen Wildcard teil.