"Das ist vor allem für Susann sehr bitter, aber jetzt müssen wir noch enger zusammenrücken", sagte Bundestrainer Jensen, der sowohl im abschließenden Gruppenspiel gegen Schweden am Freitagabend (18.00 Uhr) als auch in den drei folgenden Hauptrundenpartien auf Müller verzichten muss. Für die 26 Jahre alte Rückraumspielerin rückt nun wieder Xenia Smits ins 16-köpfige Aufgebot der Auswahl des DHB.
"Mir tut es wahnsinnig leid für die Mannschaft, dass ich in diesem Turnier nicht mehr helfen kann", sagte Müller. Sie hatte nach einem Anfang November erlittenen Bruch des linken Ringfingers den EM-Auftakt gegen die Niederlande (26:29) verpasst und war erst am Dienstag im Quartier der deutschen Mannschaft in Sveti Martin eingetroffen. Nach der Partie gegen Kroatien wieder aufgetretene Schmerzen veranlassten die medizinische Abteilung am Donnerstagabend zu einer weiteren radiologischen Kontrolluntersuchung.
Mannschaftsarzt spricht von "Verschlechterung"
"Das Ergebnis deutet auf eine Verschlechterung der Situation im Vergleich zu der vor dem Kroatien-Spiel hin. Wir können Susann leider nicht mehr spielen lassen, denn sonst gingen wir ein nicht kalkulierbares Risiko nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihren Verein ein", sagte DHB-Mannschaftsarzt Dr. Matthias Klepsch.
Männer-Weltmeistertrainer Heiner Brand bezeichnete den Ausfall Müllers bei "Sky" als "eine große Schwächung für die Mannschaft". Man habe im ersten Spiel mit drei Rechtshändern im Rückraum gespielt, "das kann man mal eine gewisse Zeit machen, aber über sechzig Minuten fehlte ein wenig der Spielfluss und das konnte man im Spiel auch sehen", sagte die Handball-Ikone: "Ohne Susann Müller wird die Aufgabe natürlich schwieriger werden."