"Wir haben als Sportart Handball eine Bringschuld, wenn wir breit öffentlich wahrgenommen werden wollen", sagte Bauer im "SID"-Interview: "Das wissen unsere Spieler."
Doch auch abseits des Feldes müsse man sich verstärkt engagieren, "um Einfluss auf die Zukunft des Handballsports nehmen zu können, auf seine Attraktivität und auf seine Darstellung in den Medien".
Wie sehr die TV-Absage der Öffentlich-Rechtlichen noch immer schmerzt, wurde am Montag deutlich.
In einem offenen Brief wandte sich der Verbandschef an die deutschen Handball-Fans und erklärte noch einmal ausführlich die Hintergründe des Übertragungsverzichts von "ARD" und "ZDF".
"Respektieren, was Verbandsgremien entscheiden"
Dabei war die Fernseh-Posse, an deren Ende sich der Bezahlsender "Sky" die Übertragungsrechte für die deutschen WM-Spiele sicherte, nicht die einzige Negativ-Schlagzeile, die der deutsche Handball in den vergangenen Monaten produzierte.
Reichlich Kritik hagelte es auch nach der geschenkten Turnier-Teilnahme im Sommer. Obwohl das deutsche Team in den Play-offs zwei Mal an Polen scheiterte, erhielt man vom Weltverband IHF nachträglich das WM-Ticket.
An einen Verzicht als Zeichen für den fairen sportlichen Wettbewerb, wie von einigen gefordert, dachte Bauer nicht. "Keine Sekunde. Alles andere wäre gelogen. Es war eine einstimmige Entscheidung der IHF-Exekutive. Ich halte es für wichtig, dass man respektiert, was Verbandsgremien entscheiden", sagte Bauer.
Achtelfinale als Pflicht
Der DHB-Boss betrachtet die Wildcard vielmehr "als unverhofftes Geschenk und eine große Chance, uns nun sportlich zu rehabilitieren".
Bauer hat klare Vorstellungen, wie das funktionieren soll: "Ich wünsche mir, dass die Mannschaft mit ihrer Art und Weise, mit ihrem Spiel beweist, dass die Kluft zur Weltspitze kleiner geworden ist."
Das Achtelfinale sei "Pflicht, das Viertelfinale wäre angesichts der starken Gegner schön". Er sei "in jedem Fall davon überzeugt, dass die Mannschaft für die eine oder andere Überraschung gut sein wird".
Große Hoffnungen setzt Bauer in den Isländer Sigurdsson, der Martin Heuberger im Spätsommer beerbte. "Ich bin beeindruckt von seiner Persönlichkeit und der Art und Weise, wie er mit der Mannschaft umgeht.
"Arbeit wird Früchte tragen"
Dagur ist im Reden ein Minimalist. Aber das, was er sagt, hat Hand und Fuß", sagte Bauer: "Deshalb bin ich davon überzeugt, dass die Arbeit Dagurs reiche Früchte tragen wird."
Die Auswahl des DHB fliegt am Dienstag von Frankfurt aus nach Doha, wo sie am Freitag (17 Uhr im LIVE-TICKER) ihr Auftaktspiel gegen Polen bestreitet.
Vize-Weltmeister Dänemark, Russland, Panamerikameister Argentinien und Saudi-Arabien sind die weiteren Vorrundengegner. Die ersten vier Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale.
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