Kiel feiert 20. Handball-Meisterschaft

SID
Filip Jicha reckt den 20. Meistertitel der Zebras in die Luft
© getty

Die Spieler tanzten wie wild im Kreis, die Fans jubelten mit Papp-Meisterschalen auf den Rängen: Der THW Kiel hat mit einer rauschenden Handball-Party seinen 20. deutschen Meistertitel perfekt gemacht. Die Zebras besiegten den TBV Lemgo am letzten Bundesliga-Spieltag 33:29 (18:12) und sicherten sich ihren vierten Meistertitel in Serie.

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Während beim Rekordchampion an der Förde wieder einmal der Champagner floss, mussten sich die Rhein-Neckar Löwen erneut mit dem zweiten Platz begnügen. In Kiel herrschte dagegen schon ab Minute 36 ausgelassene Feierstimmung. "Die Nummer eins im Land sind wir", hallte es immer wieder durch die Arena. Auf dem Feld zeigten ihre Helden zwar nur phasenweise große Handball-Kunst, doch der Sieg gegen den Traditionsklub, der erst in der Vorwoche den Klassenerhalt perfekt gemacht hatte, geriet nie ernsthaft in Gefahr.

Ungeachtet ihrer durchwachsenen Abschlussvorstellung feierten die Kieler vor den eigenen Fans ihren zehnten Triumph seit 2005. Nur der HSV Hamburg konnte 2011 die Dominanz der Zebras in den vergangenen Jahren brechen. Den Rhein-Necker Löwen nutzte am Freitag der 32:27 (17:15)-Erfolg beim SC Magdeburg nichts mehr.

"Es fühlt sich sehr schön an, weil es eine schwierige Saison war, da ganz wichtige Rückraumspieler am Anfang ausgefallen sind", sagte Trainer Alfred Gislason, der während des Interviews bei Sport1 eine Bierdusche verpasst bekam: "Wir haben vorher nichts geplant, aber ich denke, es wird richtig gut gefeiert."

Kiel zuvor praktisch schon durch

Kiel stand schon vor dem Spieltag wegen des deutlich Vorsprungs (zwei Punkte und Tore) auf die Löwen praktisch als Meister fest - so wurde die Partie für das Team um Nationalspieler Steffen Weinhold zu einem Schaulaufen. Der Grundstein zur Meisterschaft: Kiel blieb in den letzten 15 Liga-Spielen ungeschlagen. Gegen Lemgo konnte sich Gislason sogar den Luxus erlauben, auf seinen angeschlagenen Rückraumstar Filip Jicha (Schambeinentzündung) zu verzichten.

Für die 10.285 begeisterten Fans in der ausverkauften Sparkassen-Arena und die erfolgsverwöhnte Mannschaft war die Jubiläums-Meisterschaft ein versöhnlicher Abschluss einer schwierigen Saison. Im DHB-Pokal war für die Norddeutschen bereits im Viertelfinale Endstation, beim Final Four in der Champions League am vergangenen Wochenende wurden sie nach zwei Pleiten Letzter.

Startschuss zur Partynacht

Das Spiel gegen Lemgo bildete den Startschuss für eine lange Partynacht. Nach der Übergabe der Meisterschale durch HBL-Präsident Uwe Schwenker noch in der Halle sah der Feierfahrplan wie gewohnt den Empfang auf dem Rathausbalkon in der Kieler Innenstadt und den Gang auf die große Showbühne zur nächtlichen Feier mit den Fans vor.

Im nächsten Jahr soll dort auch wieder die Rückkehr auf Europas Handball-Thron gefeiert werden. Dafür hat Manager Thorsten Storm bereits den Weltklasse-Torwart Niklas Landin (Dänemark) vom Vizemeister Rhein-Neckar Löwen sowie Ex-Weltmeister Torsten Jansen (HSV Hamburg) verpflichtet. Sechs Spieler verlassen den Klub, weitere hochkarätige Verstärkungen dürften also folgen.

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