Mit einer giftigen Defensive gingen die Bundesliga-Klubs den Teams um die beiden Superstars Filip Jicha und Nikola Karabatic gehörig auf die Nerven.
"Unsere Abwehr hat Barcelona überhaupt nicht geschmeckt", sagte Löwen-Teammanager Oliver Roggisch nach dem hart umkämpften 22:21 (10:9) gegen den Titelverteidiger Barcelona: "Mit der Defensive konnten wir Barcelona das ganze Spiel über ärgern. Eigentlich unglaublich."
Auch die 7361 Zuschauer in der SAP Arena konnten kaum glauben, dass ihr Team die Handball-Künstler aus Barcelona um Jicha, Kiril Lazarov oder Raul Entrerrios kaum zur Entfaltung kommen ließ. Der Respekt für die zähen Löwen war hinterher riesig.
"Stärkste Mannschaft Europas"
"Ich glaube, wir haben gegen die zurzeit stärkste Mannschaft Europas verloren, die Löwen sind eine unglaublich gute Mannschaft und stehen ohne Verlustpunkt an der Spitze der Bundesliga", sagte Barcelonas Trainer Xavier Pascual. Sein Gegenüber Nikolaj Jacobsen war trotzdem nicht richtig zufrieden: "Am Ende haben wir etwas unglücklich agiert, ansonsten wäre der Sieg deutlicher ausgefallen."
Schon am Samstag hatten die Flensburger einen echten Coup gelandet. Die Mannschaft von Ljubomir Vranjes überzeugte gegen Paris (39:32) ebenfalls mit einer ganz starken Defensive - zeigte aber auch perfekten Angriffshandball.
"Die Spieler gingen wie Kamikaze-Kämpfer in die Gegenstöße und die zweite Welle", sagte PSG-Coach Noka Serdarusic sichtlich beeindruckt: "Ich hatte schon vorher gewusst, dass dieses Spiel jene Mannschaft gewinnt, die den Sieg mehr möchte."
Millionentruppen sind schlagbar
Den Flensburgern war der absolute Wille von der ersten Minute an anzumerken. Mit hohem körperlichen Aufwand ließ das Team um 2007-Weltmeister Holger Glandorf Karabatic oder auch Mikkel Hansen nicht zur Entfaltung kommen und schockte den Top-Favoriten auf den Titel in dieser Saison mit wahrem Power-Handball.
Die Löwen und Flensburg haben damit eindrucksvoll bewiesen, dass auch die Millionentruppen aus Paris und Barcelona in diesem Jahr zu schlagen sind. Entsprechend groß ist das Selbstvertrauen. "Diese Leistung entsprach dem, was wir uns vorstellen", sagte Flensburgs Geschäftsführer Dierk Schmäschke: "Wir haben aber nur den Anfang einer hochspannenden und anstrengenden Königsklassen-Saison gesehen."
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