"Die erste Halbzeit war richtig, richtig gut, unser Spiel nach vorne war fast perfekt", sagte Sigurdsson bei Sport1: "Dann haben wir etwas herunter geschaltet, aber insgesamt war es souverän. Ich bin zufrieden, dass die Jungs es volle Pulle angehen."
Erfolgreichster Torschütze einer im Kollektiv überzeugenden deutschen Mannschaft gegen Serbien war Youngster Rune Dahmke mit sechs Treffern. Insgesamt trugen sich 13 deutsche Spieler in die Torschützenliste ein. Am Sonntag geht es gegen Slowenien (15.00 Uhr/Sport1), den laut Sigurdsson "härtesten Brocken", um den Turniersieg - das erklärte Ziel der Auswahl des deutschen Handballbundes (DHB). Slowenien setzte sich am Samstag gegen Brasilien locker mit 38:27 (18:14) durch.
Erneut schlechte Zuschauerresonanz
Mit dem Supercup, der aufgrund der erneut schlechten Zuschauer-Resonanz zum letzten Mal ausgetragen wird, startet das deutsche Team seine Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Polen (15. bis 31. Januar 2016).
Nach dem lockeren Aufgalopp gegen die Handballer vom Zuckerhut am Vortag ließ Coach Sigurdsson keine Zweifel an der weiteren Marschroute aufkommen. "So muss es weitergehen, wir werden auch gegen Serbien und Slowenien auf Sieg spielen, auch wenn diese Mannschaften von einem anderen Kaliber sind", sagte der Isländer.
Anderes Kaliber? Davon war vor nur 3905 Zuschauern in Hamburg zunächst wenig bis gar nichts zu spüren. Das DHB-Team legte gegen die Serben, immerhin Europameister von 2012, furios los und spielte den indisponierten Gegner geradezu schwindelig. Nach dem 0:1-Rückstand in der Anfangsminute lief die Sigurdsson-Sieben aus einer sicheren Abwehr Konter um Konter und führte dank der Treffer von Gensheimer und Co. schnell mit 7:1 (8.) - beim 11:2 nach rund zehn Minuten war die Partie praktisch entschieden.
Und so wechselte Sigurdsson früh munter durch und gab den Youngstern wie Dahmke (22) und Jannik Kohlbacher (20), die erst am Freitag ihr Länderspiel-Debüt gefeiert hatten, reichlich Einsatzzeiten. Sie bedankten sich mit couragierten Auftritten und trugen sich gleich in die Torschützenliste ein.
Neuformierte Deckung agiert sicherer
Auch in der neu formierten Deckung präsentierte sich das deutsche Team von Beginn an sicherer als am Vortag. Der Mittelblock, gebildet von den Youngstern Finn Lemke (23) und Erik Schmidt (22), funktionierte - und wenn doch mal ein Ball gen Kasten flog, war meist Keeper Carsten Lichtlein auf dem Posten. Der Team-Oldie war bereits am Freitag zum Matchwinner avanciert.
Im zweiten Abschnitt ließen die Gastgeber die Zügel etwas schleifen. Nutznießer der nicht mehr so konsequenten Abwehrarbeit war unter anderem Marko Vujin. Der Rückraumschütze vom THW Kiel sorgte mit seinen Treffern dafür, dass sich das Debakel für die Serben am Ende in Grenzen hielt.
Sigurdsson ist beim Supercup zum Experimentieren gezwungen. Neben den langzeitverletzten Stammkräften Patrick Wiencek (Kreuzbandriss) und Paul Drux (Reha nach Schulterverletzung) mussten auch Evgeni Pevnov, Hendrik Pekeler und Christian Dissinger ihre Teilnahme kurzfristig absagen. Dafür gaben Linksaußen Rune Dahmke (22) und Kreisläufer Jannik Kohlbacher (20) ihr Länderspiel-Debüt.
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