Handballerinnen mit Selbstbewusstsein

SID
Gegen die Argentinierinnen hatte die deutsche Mannschaft kaum Probleme
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Im zweiten Vorrundenspiel der WM ballern sich die deutschen Handballerinnen gegen ein hoffnungslos unterlegenes Argentinien den Frust von der Seele - und tanken Selbstbewusstsein für die nun anstehenden schweren Aufgaben.

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Selbst den Treffer zum 33:13-Endstand feierten die deutschen Handballerinnen beinahe ebenso euphorisch wie ein Siegtor in letzter Sekunde. Nach dem ernüchternden Auftakt war am Montag im zweiten WM-Vorrundenspiel gegen Argentinien jedes kleine Erfolgserlebnis Balsam für die zuletzt geschundene Seele der DHB-Frauen. "Vor zwei Tagen hat uns Frankreich eine Lehrstunde im Handball erteilt. Jetzt haben wir gezeigt, dass wir daraus gelernt haben", sagte Bundestrainer Jakob Vestergaard.

Auch seine Spielerinnen atmeten nach dem nie gefährdeten Kantersieg gegen die allerdings auch in allen Belangen hoffnungslos unterlegenen Argentinierinnen hörbar auf. "Dieses Spiel haben wir gebraucht. So etwas tut unheimlich gut und fördert das Selbstbewusstsein", sagte Rückraumspielerin Anne Hubinger, Teamkollegin Kim Naidzinavicius meinte: "Wir wollten heute mit viel Spaß spielen, und man konnte sehen, dass wir den alle auch wirklich hatten."

Trotz Sieg noch Baustellen

Zwar waren selbst gegen diesen international kaum zweitklassigen Gegner besonders in der Defensive noch etliche Baustellen im deutschen Spiel erkennbar, doch unabhängig davon holte sich die neuformierte Mannschaft Tor für Tor den Glauben an die eigene Stärke zurück. "Egal, ob man angefangen hat oder auf der Bank saß, heute waren die Emotionen von der ersten Sekunde an da", erklärte die pfeilschnelle Alexandra Mazzucco: "So kam jeder gestärkt aufs Feld und konnte seine Leistung abrufen."

Der Achtelfinaleinzug sollte für die DHB-Frauen jetzt eigentlich nur noch Formsache sein. Schließlich wartet im letzten Gruppenspiel noch die ebenfalls bei einer WM kaum konkurrenzfähige Mannschaft des Kongo, und bereits der Vierte der Sechsergruppe C qualifiziert sich für die Runde der letzten Acht. Um dort einem starken Gegner aus dem Weg zu gehen, muss die deutsche Auswahl allerdings in den nun anstehenden Spielen beweisen, was der mühelose Erfolg gegen Argentinien wirklich wert war.

Bereits am Dienstagabend (20.30 Uhr) geht es gegen Titelverteidiger Brasilien - eine südamerikanische Mannschaft von ganz anderem Kaliber. Der Panamerikameister hat mit Eduarda Amorim unter anderem die amtierende Welthandballerin in seinen Reihen und in seinem zweiten Spiel gegen Kongo (26:11) bereits früh Kräfte für das Duell mit Deutschland geschont. "Brasilien ist eine Top-Mannschaft, da brauchen wir noch einen Schritt mehr", forderte Vestergaard: "Aber wenn wir so schnell spielen wie heute, können wir auch gegen sie bestehen."

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