Handballerinnen weiter im Aufwind

SID
Die DHB-Auswahl muss sich bald mit den Favoriten aus Norwegen messen
© getty

Mit dem zweiten Kantersieg binnen 24 Stunden haben die deutschen Handballerinnen bei der WM in Dänemark die Gruppenphase als Tabellendritter abgeschlossen und müssen sich nun auf das Achtelfinale gegen den amtierenden Olympiasieger und Europameister Norwegen vorbereiten.

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Die Demokratische Republik Kongo war zum Abschluss der Vorrunde kein Prüfstein für die deutsche Mannschaft, die beim mühelosen 37:19 (18:11) Selbstbewusstsein für das Spiel am Sonntag tankte.

"Wir nehmen nach diesem Spiel ein gutes Gefühl mit, aber Norwegen wird natürlich eine ganz andere Hausnummer", sagte Bundestrainer Jakob Vestergaard, dessen Mannschaft sich nach dem Auftaktdebakel gegen Frankreich im weiteren WM-Verlauf bislang von Spiel zu Spiel gesteigert hat.

Nach dem 40:28 am Donnerstag gegen die völlig desolaten Südkoreanerinnen war tags darauf auch die Vertretung der DR Kongo ein willkommener Aufbaugegner. Mit schnellem Spiel überrannte Deutschland die völlig überforderten Afrikanerinnen, mehr als 20 Tore resultierten aus von Torhüterin Clara Woltering glänzend eingeleiteten Tempogegenstößen.

Vor allem die beiden Linksaußen Lone Fischer (8 Tore) und Franziska Müller (5) profitierten von den weiten Abwürfen ihrer Torhüterin. Achtmal traf auch Linkshänderin Susann Müller, davon dreimal per Siebenmeter.

Norwegen ist das Maß aller Dinge

Nun wartet also die Übermannschaft der vergangenen Dekade: Norwegen gewann 2008 in Peking und 2012 in London Olympiagold, war 2011 Weltmeister sowie 2012 und 2014 Europameister. Die norwegische Abwehr vor der großartigen Torhüterin Silje Solberg gilt als die beste der Welt, keine andere Mannschaft hat zudem ihr Gegenstoßverhalten so perfektioniert. Die geniale Spielmacherin Stine Oftedal ist auf ihrer Position weltweit unerreicht, Linkshänderin Nora Mörk in ihrem Drang zum Tor kaum zu stoppen.

Selbstvertrauen kann Deutschland also gut gebrauchen, wenn sich das Team am Samstagmorgen per Bus auf die Reise ins 260 km entfernte Frederikshavn macht. Wegen der Nähe zur norwegischen Grenze ist in dem kleinen Küstenort mit einer Atmosphäre wie bei einem Auswärtsspiel zu rechnen.

Das DHB-Team will sich allerdings auch von Norwegens Fans oder den zusätzlichen Reisestrapazen nicht aus dem Konzept bringen lassen. "Wir nehmen es, wie es kommt", sagte Vestergaard, und Franziska Müller meinte: "Wir wollen so weit kommen wie möglich, und dafür fahren wir natürlich auch gerne ein Stückchen."

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