Damit steht das Team von Bundestrainer Jakob Vestergaard bereits vor der letzten Vorrundenpartie am Freitag gegen die DR Kongo in der Runde der letzten 16. Mögliche Gegner sind Russland, Norwegen oder Spanien. Sollte es gegen Norwegen gehen, müssten die Deutschen ihr Quartier in Kolding verlassen und nach Fredrikshavn im Norden Dänemarks reisen - wo Norwegen praktisch Heimrecht genießt.
Gegen Südkorea brauchte Deutschland lange, um ins Spiel zu finden. Für die Moral der deutschen Mannschaft spricht die Tatsache, dass sie auch nach zwischenzeitlich deutlichen Rückständen in der ersten Hälfte nicht aufsteckte und sich immer wieder erfolgreich ins Spiel zurückkämpfte. Vestergaard, sonst die Ruhe selbst an der Seitenlinie, ließ sich vom hektischen Geschehen auf der Platte anstecken und wurde vor der Pause mehrfach von den Schiedsrichtern ermahnt.
Sicherer Rückhalt
Hinter einer nicht immer sattelfesten deutschen 6:0-Abwehr, die zunächst deutlich zu viele Zeitstrafen kassierte und gegen die schnellen Koreanerinnen viel zu schwerfällig war, bot Torhüterin Kramarczyk eine bärenstarke Leistung, sie hatte erneut von Beginn an den Vorzug vor der zweimaligen Champions-League-Gewinnerin Clara Woltering erhalten.
Südkorea spielte zudem eine wie üblich sehr offensive Deckung, gegen die sich der deutsche Rückraum zunächst schwer tat. Die Tore vor der Pause resultierten aus Einzelaktionen, unter anderem von der erneut überzeugenden Xenia Smits (6) und den Außen Franziska Müller (6) und Alexandra Mazzucco (3). Sechsmal traf auch Linksaußen Franziska Müller.
Deutschland muss allerdings auch nach dem zweiten Sieg im vierten WM-Spiel gegen eine am Ende in sich zusammenfallende Mannschaft aus Südkorea noch zulegen, um das Viertelfinale zu erreichen und sich damit einen Platz in einem Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele 2016 in Rio zu sichern. Die Tore gegen die Asiatinnen fielen vor allem in der zweiten Hälfte überwiegend durch Gegenstöße, Korea bot mit zunehmendem Spielverlauf keinerlei Gegenwehr mehr. Ein Gegner vom Kaliber Norwegens oder Russlands dürfte sich kaum so überrollen lassen.
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