"Es ist traurig, dass uns die EHF daran hindert, zu zeigen, wie wir zu Offenheit, Mitgefühl und gleichen Werten stehen", wird der Profi der SG Flensburg-Handewitt auf der schwedischen Verbandsseite zitiert.
Die EHF will ihre Regel zur Kleiderfrage allerdings allgemein verstanden wissen. "Die Entscheidung der EHF lautet, Slogans und Statements nicht über die Spielkleidung zu transportieren. Das hat aber nichts mit dem Inhalt zu tun", sagte EHF-Generalsekretät Michael Wiederer dem SID am Freitag:
"Darüber wurden alle Mannschaften informiert." Die Regenbogenfahne gilt als internationales Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung.
Kapitänsbinde "Teil des Trikotsatzes"
Die EHF hatte Karlssons Idee zunächst genehmigt, am Donnerstag aber eine Kehrtwende vollzogen. Die Spielführerbinde sei "als Teil des Trikotsatzes anzusehen" und müsse deswegen "eine Farbe oder mehrere Farben der jeweiligen Nation" enthalten, hieß es in einer EHF-Mitteilung. Gleiches gelte auch für Socken, Leggings und Longsleeves.
"Diese Regelung ist ganz neu", sagte der schwedische Pressesprecher Daniel Vandor, der ankündigte, sie "nicht zu verletzen". Man müsse nun eine neue Binde nähen, so Vandor.
"Ich trage die Binde so lange, bis mich jemand aufhält", hatte Karlsson zuvor erklärt: "Meine Bühne ist nicht Polen, sondern die schwedische Nationalmannschaft. Ich hätte sie auch in Norwegen oder Frankreich getragen." Rekord-Europameister Schweden trifft in der deutschen Gruppe C am Samstag in Breslau auf den WM-Achten Slowenien.