Weinhold hatte sich in der letzten Minute des Hauptrundenspiels am Sonntag gegen Russland (30:29) einen Muskelbündelriss im Adduktorenbereich des linken Oberschenkels zugezogen und fällt sechs bis acht Wochen aus.
Auch sein Kieler Vereinskollege Dissinger wird wegen einer Adduktorenverletzung bei der EM nicht mehr zum Einsatz kommen. Wie lange er ausfällt, ist noch nicht sicher.
"Es ist ein kleiner Schock", sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson am Montag in Breslau: "Bitter für uns und für den THW. Das wird jetzt eine Riesenaufgabe, sie ist nicht zu vergleichen mit den Ausfällen von Gensheimer und Co. Diese Ausfälle sind sehr kurzfristig, darauf kann man sich nicht vorbereiten." Sigurdsson kündigte dennoch an: "Wir werden kämpfen bis zum Umfallen, wir werden nicht aufgeben."
Häfner und Kühl als Ersatz
Als Ersatz für die verletzten Stammkräfte ließ der DHB noch am Montag Linkshänder Kai Häfner (TSV Hannover-Burgdorf) und Julius Kühn (VfL Gummersbach) nach Breslau einfliegen. "Ich bin bereit", sagte Häfner, momentan bester Feldtorschütze der Handball-Bundesliga, dem SID, als er zusammen mit Kühn um 13.20 Uhr das Teamhotel bezog.
Weinhold, den der Ausfall "sehr traurig" machte, wünscht sich nun eine Trotzreaktion des Teams: "Ich hoffe, dass sich die Mannschaft voll reinhängt und trotzdem das Halbfinale erreicht."
Weinhold ist nach dem etatmäßigen Kapitän Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki, Patrick Wiencek und Paul Drux bereits der fünfte Spieler aus der ersten Sieben, der Bundestrainer Dagur Sigurdsson für die EM nicht mehr zur Verfügung steht.
Die deutsche Mannschaft trifft im abschließenden Hauptrundenspiel am Mittwoch (18.15 Uhr im LIVETICKER) auf Vize-Europameister Dänemark. Die Dänen führen die Tabelle der Hauptrundengruppe 2 mit 6:0 Punkten an, Deutschland ist mit 6:2 Punkten derzeit Zweiter. Die ersten beiden Teams qualifizieren sich für das Halbfinale.
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