EM-Helden bei Allstar Game gefeiert

SID
Beim Allstar Game ist der EM-Titel gebührend gefeiert worden
© getty

Beim umjubelten Schaulaufen in Nürnberg haben sich die deutschen Helden noch einmal gebührend feiern lassen. Im Duell mit einer Weltauswahl der Bundesliga stand beim Allstar Game der Spaß im Vordergrund, das 36:36 (16:17) war vor 7622 Zuschauern in der ausverkauften Arena eher nebensächlich.

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Mit einem Grinsen kommentierte Dagur Sigurdsson das Remis, "der deutsche Handball ist jetzt am Boden, das ist eine Tatsache", sagte der Bundestrainer augenzwinkernd. Sportlich wird es für die EM-Helden am Mittwoch wieder ernst, wenn die Meisterschaft fortgesetzt wird.

Bis dahin versuchen die "Bad Boys" den neuen Hype noch ein wenig auszukosten. "Ich freue mich wirklich sehr, dass wir deutschen Handball so repräsentieren können", sagte Torwart-Gigant Andreas Wolff, der besonders im Mittelpunkt stand.

"Es ging von Medientermin zu Medientermin. Man kommt nicht zur Ruhe", berichtete sein Torwart-Kollege Carsten Lichtlein bei Sport1 über die Woche nach dem sensationellen Triumph von Krakau.

Die frischgebackenen Titelträger, die von ihrem Partymarathon doch etwas schwere Beine hatten, waren fast komplett angereist. Es fehlten lediglich Außenspieler Tobias Reichmann, der bei seinem polnischen Verein in Kielce gefragt war, und der verletzte Kieler Steffen Weinhold. Auch die "hässlichste" Schale der Welt, ihre goldene EM-Trophäe, hatte die Auswahl des DHB mitgebracht.

Hexer und Kabinettstücke

Das Interesse an der Veranstaltung war seit dem grandiosen Finalsieg gegen Spanien noch einmal sprunghaft angestiegen. Besonders bejubelt wurden die Paraden des neuen Hexers Andreas Wolff und zahlreiche Kabinettstückchen auf beiden Seiten.

"Jetzt könnten wir sagen, wieso sind wir nicht in eine 20.000-Mann-Halle gegangen", meinte Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann im Gespräch mit dem SID.

Die HBL und der Verband nutzten das Zusammentreffen in Franken aber auch für Gespräche zur Zukunft des derzeit so populären Sports. Trotz der aktuellen Begeisterung standen nicht nur positive Themen an.

Die hohe Belastung der Spieler und die auch dadurch provozierten vielen Verletzungen besonders bei den Champions-League-Teilnehmern besorgen die Liga. "Es geht ja ungebremst weiter. Das Thema Belastung ist ein ganz akutes", sagte Bohmann.

Pläne für Kadererweiterung

Es gebe Pläne, die Kadergröße auf dem Spielberichtsbogen von 14 auf 16 zu erhöhen, das sei aber "eine Nuance", sagte Bohmann.

Außerdem werde darüber nachgedacht, künftig bei Punktgleichheit zweier Klubs nicht mehr das Torverhältnis heranzuziehen, sondern den direkten Vergleich.

"Die großen Teams müssen dann nicht mehr auf jedes Tor spielen", sagte Bohmann, der generell aber wie alle voller Zuversicht ist: "Das Optimum ist noch lange nicht erreicht, wir müssen diesen sportlichen Weg weitergehen."