Handball sei "aufgrund seiner Regellastigkeit so schwerfällig geworden wie eine Oper von Richard Wagner", sagte Gütschow bei handball-world.com: "Was wir für eine handballerische Götterdämmerung aber brauchen, ist eine leichte Mischung aus Rolling Stones, Mozart und Techno."
Der Geschäftsführer der Premier Handball League AG will so auf lange Sicht ganz neue Märkte erobern.
Wenn es gelänge, dem Sport mit der privat betriebenen Liga ein "neues, modernes Gesicht" zu verpassen, "können wir ihn in ein paar Jahren sogar als Marke in den USA positionieren", so Gütschow, der als Fernziel 24 Mannschaften anpeilt. Beginnen soll das Projekt mit zwölf Teams.
''EHF sportökonomisches Desaster''
Die PHL solle "Spitzenhandball aus der Provinz dauerhaft in die Großhallen der Metropolen führen" und damit dem "Zuschussgeschäft" Champions League den Rang ablaufen.
"Verglichen mit den Premium-Produkten anderer Sportarten ist die EHF Champions League ein sportökonomisches Desaster", sagte der 53-Jährige auch angesichts von teils dürftigen Zuschauerzahlen bei Spielen auf europäischem Parkett.
Nach Ansicht des international gut vernetzten Spielerberaters sind auf diesem Weg auch Regelreformen und technische Hilfsmittel unumgänglich.
"In erster Linie müssen wir mit einer Regelreform dafür sorgen, dass die Referees weniger Gestaltungsmöglichkeiten haben. Somit werden auch die Regeln für den Zuschauer wieder transparent und vor allem leichter zugänglich für eine neue Klientel", sagte Gütschow, der die PHL als Verwaltungspräsident am 25. November 2015 ins Handelsregister in Zürich eingetragen hat.
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